Dschungelcamp 2014: Melanie und Tanja balancieren – Winfried stürzt
"Ich bin ein Star - holt mich hier raus!" (9): Griesgram Winfried kriegt die Quittung. Erleben wir ein Girls-Only-Finale?
Am Ende, als alle Schlachten geschlagen sind, steckt Winfried sich noch eine letzte Zigarette an. Warum er überhaupt nach Australien gefahren ist, fragt er sich, und nimmt einen Zug. Für einen kurzen Moment ist der 68-Jährige wieder der gute alte Schauspieler, er sieht aus wie jemand aus dem „Fitzcarraldo“-Drehteam von 1981, nachdem er die Eingeborenen fertig gemacht hat.
Tanja ist also immer noch drin. Die letzten fünf Male wurde ihr Name aufgerufen, nie durfte sie gehen. Womöglich wird es bis zum Finale bald Pro-Tanja-Facebook-Seiten geben, der „Walking Gag“ Schumann wird zum Internet-Phänomen, und am Ende setzt sie die Dschungelkrone auf, wenn nicht vorher doch …
Zuvor war Winfried endlich von den Zuschauern rausgewählt worden. Die Quittung für seine Tätlichkeit gegenüber Larissa und den Ausfall gegenüber Melanie, als er die harmlose Ostdeutsche mit einem NVA-Feldwebel verglich und damit einen möglichen Einblick in sein eigenes Jugendtrauma gewährte.
Zwar hatte sich der Senior bei Larissa für seinen Schlag entschuldigt, das Dschungelfieber aber war er noch lange nicht los. Er ist immer noch wütend auf das lebensbejahende Model. „Es ist ihr Weg zur Krone“, setzte Winfried eine Ansprache in Richtung der Baumwipfel an, „die verruchte Tarantel …sie muss ihrer Familie beweisen, dass sie keine verruchte Tarantel ist.“ Mit Bescheidenheit, hält Winfried am Ende seiner Rede fest, komme man am weitesten. „Ich muss liebenswürdig sein, obwohl ich nicht gut aussehe. Für die Zuschauer“.
Man weiß als Zuschauer ja gar nicht, was man Glatzeder in diesem Moment wünschen soll. Die ersten Gedanken gehen Richtung Sauerstoffzelt. Doch es ist – wieder einmal – Larissa, die die bittere Wahrheit auf den Punkt bringt und den besten Satz des Abends sagt: „Du hast so ’nen Schatten.“ Nie hatte die Dschungelfavoritin ein böses Wort über die Teammitglieder verloren, jetzt musste sie es einmal tun. Winfried wurde mehr und mehr zur Gefahr. Auch, wenn er mit Fein-Aussagen wie „das war kein schlagen, sondern schubsen“ an seiner strafrechtlich weißen Weste zu arbeiten versuchte.
Bei der Dschungelprüfung müssen diesmal Melanie und erstmals Tanja ran. Die darf, im wahrsten Sinne des Wortes, Höhenluft schnuppern. Beide sollen mehrere Meter über dem Boden auf einer Art Waage balancieren und sich Sterne zuwerfen. Es ist ein passendes Sinnbild, da die Verhältnisse im Camp nun möglicherweise neu ausbalanciert werden müssen.
Nach so viel Bewegung weint Tanja auch erstmals vor der Kamera. Oder nutzt sie jetzt Emotionen, um doch drin zu bleiben? Die übrige Zeit sieht man sie ja meist nur mit hängendem Kopf, stachelige Haarbüschel nach oben, ein Knäuel wie der Igel Mecki. Von allen, die sich einen Rauswurf gewünscht hatten, ist sie nun als letzte übrig geblieben.
Nachdem sein Abschied verkündet wurde, knutscht Winfried Jochen ein letztes Mal, er sagt: „Nicht weinen, bitte.“
Aber Jochen weint gar nicht.
Favoriten:
1. Larissa
2. Melanie
3. Tanja