Stone im Juni
Sie werden es nicht glauben, aber die Rolling Stones sind in diesem Monat nicht zum ersten Mal auf dem Cover des ROLLING STONE. Ein Blick ins Archiv zeigt, dass sie bereits in der zweiten Ausgabe vom Dezember 1994 zum ersten Mal das Titelbild, nun ja, schmückten. Im Juni 1995 hatten sie dort ihren zweiten Auftritt. Die US-Kollegen bekamen exklusiven Zutritt zur Voodoo Lounge, so hieß der Backstage-Bereich ihrer damals aktuellen Tour, aus dem die Band eine Art Hochsicherheitstrakt gemacht hatte. Die Lounge war so gut bewacht, dass vor der Show in Buenos Aires nicht einmal der damalige argentinische Präsident Carlos Menem ins Allerheiligste vorgelassen wurde. Die Reportage bringt Licht ins Dunkel hinter der Bühne und zeigt die Hierarchie im Stones-Camp. Plattenbosse, Chefredakteure und Fanclubpräsidenten wurden in einen von den Stones amüsiert als „Deppen-Bereich“ bezeichneten Buffet-Raum abgeschoben und mit billigem Fingerfood abgespeist – natürlich weit weg von der Band. Mit dem richtigen Pass allerdings konnte man Jagger beim Vitamincocktailschlürfen zusehen, und mit viel Glück durfte man sogar von Keith Richards‚ special pie aus England kosten.
Während die Rolling Stones auch heute noch zusammen auf der Bühne stehen, gehen die Gallaghers mittlerweile getrennte Wege. Im Juni 2002 war die Welt allerdings noch in Ordnung, auch wenn der ROLLING STONE eine Stunde auf den älteren der beiden Brüder warten musste, weil der im Stau steckte. Eigentlich hätte damals alles anders werden sollen bei Oasis, Noel war fest entschlossen, die alten Fehler zu vermeiden, und hatte seinen Jungs Harmonie als Losung für die Platte „Heathen Chemistry“ ausgegeben. Jeder durfte plötzlich Songs beisteuern -und das war dann auch vermutlich der Anfang vom Ende. Die Band fiel auseinander, und Liam Gallagher, Gem Archer und Andy Bell schreiben und spielen ihre Lieder nun als Beady Eye. Ob das im Juni erscheinende zweite Album der Band, „BE“, etwas taugt, erfahren Sie in unserer nächsten Ausgabe.
Wer in diesem Monat Gefallen an unserer Live-Strecke gefunden hat, kann online im ROLLING STONE-Archiv weiterlesen, denn die Juniausgabe von 2010 bietet „Die 60 besten Konzerte aller Zeiten“. Von Elvis Presleys Performance in der „Milton Berle Show“ am 5. Juni 1956 bis zu Joanna Newsoms denkwürdigem Auftritt mit Sinfonieorchester im Londoner Barbican Theatre am 19. Januar 2007 reicht die Auswahl. Redakteure, Autoren und Stars wie Bob Dylan, Udo Lindenberg und Rufus Wainwright berichten von ihren schönsten und prägendsten Konzertmomenten im Zuschauerraum.
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