Pussy Riot: Nadezhda Tolokonnikova nach Hungerstreik im Krankenhaus
Um gegen die unerträglichen Haftbedingungen zu protestieren, war das inhaftierte Pussy-Riot-Mitglied Nadezhda Tolokonnikova vor gut einer Woche in den Hungerstreik getreten. Wie ihr Ehemann mitteilt, musste die 23-Jährige nun in ein Krankenhaus eingeliefert werden.
UPDATE: Am Dienstag, 1. Oktober, 11 Uhr (Ortszeit), hat Tolokonnikova den Hungerstreik nach acht Tagen beendet; ihr Zustand sei stabil, nach ihrem Protest gegen die Haftbedingungen habe man sie in ein anderes Straflager verlegt, berichtet der russische Menschenrechtsbeauftragte Wladimir Lukin.
Um gegen die harten Haftbedingungen der Gefängniskolonie im russischen Mordwinien zu demonstrieren, trat das inhaftierte Pussy-Riot-Mitglied Nadezhda Tolokonnikova vor einer Woche in den Hungerstreik. In einem Brief hatte die 23-Jährige zuvor unter anderem angeprangert, dass 17-stündige Arbeitstage an der Tagsordnung seien.
Wie ihr Ehemann Pyotr Verzilov mitteilte, wurde Nadezhda nach sieben Tagen Hungerstreik in ein Krankenhaus eingeliefert. In diesem Zusammenhang zitierte Verzilov auch den Chef der Strafkolonie, der geäußert haben soll, dass sich die junge Frau in einem „fürchterlichen Zustand“ befunden haben soll. Weitere Details wurden bisher nicht bekannt. Wohl um den Vorwürfen zu begegnen, hatte das Gefängnis aber vor kurzem einen „Tag der offenen Tür“ für Besucher abgehalten. Laut dem Pressedienst der Gefängnisverwaltung FSIN organisierten die Gefangenen dabei sogar ein kleines Konzert.
Ihren Hungerstreik sah die prominente Nadezhda Tolokonnikova, die voraussichtlich im März aus der Haft entlassen wird, ihren Protest vor allem als Dienst an ihren Mithäftlingen an. So sagte sie unter anderem, dass sie es sich nicht verzeihen könne, wenn sie nicht wenigstens versucht hätte, die harten Haftbedingungen der Gefangenen zu verändern.