Bono oder Bonobo?
Eine neu entdeckte Tierart, eine Spinne vom Joshua-Tree-Baum, wurde nach U2-Sänger Bono benannt. Unsere Galerie zeigt weitere Tiere, die nach Musikern benannt wurden.
Ein alter Wissenschaftskodex besagt, dass der Entdecker einer neuen Spezies das Vorrecht genießt, diese nach seinem Gutdünken benennen zu dürfen. Dass dabei meistens lateinische Etymologie-Rätsel rauskommen, scheint für den amerikanischen Biologen Jason Bond keine befriedigende Lösung darzustellen. Stattdessen hat dieser eine kürzlich von ihm entdeckte Spinnenart nach U2 Sänger Bono „Aptostichus bonoi“ benannt. Das mag zum einen auf den Entdeckungsort zurückzuführen sein, dem kalifornischen Joshua-Tree-Nationalpark, nach dem U2 ihr 1987er-Album „The Joshua Tree“ benannt haben. Zum anderen soll diese Benennung aber auch dazu führen, dass der Artenvielfalt im Tierreich eine ähnlich hohe Aufmerksamkeit entgegengebracht wird, wie der Artenvielfalt im Celebrity-Zoo. Weitere Namen Bondscher Entdeckungen sind deswegen u.a. Aptostichus barackobamai, Aptostichus angelinajolieae und Aptostichus sarlacc, letztere benannt nachSarlacc – einem riesigen Höhlenwurm aus Tatooine, dem Wüstenplanet aus „Star Wars“.
Namenspatrone aus der Musikwelt sind übrigens keine Seltenheit. So gibt es zum Beispiel eine nach David Bowie benannte blonde Spinne (Heteropoda davidbowie), eine nach Lady Gaga benannte Farn-Art (Gaga monstraparva) und vier nach den einzelnen Bandmitgliedern der Ramones benannte Ur-Asseln (Mackenziurus johnnyi/ M. joeyi/ M. deedeei und M. ceejayi).
Der „Bonobo“-Schimpanse ist übrigens nicht nach dem U2-Sänger benannt, sondern geht vermutlich auf die sich am Unterlauf des Kongo befindende Stadt Bolobo zurück.