The Monkees: So war das erste Reunion-Konzert
Peter Holslin war für uns im California Center For The Arts in Escondido beim ersten Reunion-Konzert der Monkees, um der Frage nachzugehen, ob das ohne Davy Jones überhaupt funktionieren kann.
Als die Monkees am vergangenen Donnerstag die Bühne des California Center for the Arts in Escondido betraten, explodierte die gedrängt stehende Menge in lautes Jubeln und Kreischen. Für eine Band, die damals regelmäßig von Teenagerhorden gejagt wurde, muss sich das ein wenig wie die guten alten Zeiten angehört haben.
Es war das erste Mal seit 15 Jahren, dass die verbliebenen Monkees – Michael Nesmith, Micky Dolenz und Peter Tork – live zusammen spielten. Es war ein rund zweistündiges Set voller Hits und B-Seiten – ein echt crowd-pleaser. Die Band zollte dabei immer wieder ihrem Bandkollegen Davy Jones Tribut, der im Februar diesen Jahres im Alter von 66 Jahren an einem Herzinfarkt verstorben war.
In einem der bewegendsten Momente des Konzerts – dem ersten von 12 Stopps ihrer Reunion-Tour durch die Staaten – dirigierte die Band das Publikum, um gemeinsam „Daydream Believer“ zu singen, das normalerweise von Davy Jones vorgetragen wurde. Während Dolenz mit zwei Frauen aus der ersten Reihe auf der Bühne sang, erhoben sich die Fans von ihren Sitzen, wiegten sich im Takt, warfen die Arme in die Luft und sangen lautstark mit.
Dolenz, Tork und Nesmith wurden von einer soliden Backing-Band begleitet und klangen nicht ganz so lebhaft wie damals, als sie Mitte der 60er mit ihrer TV-Sitcom berühmt geworden waren. Dennoch, es waren unverkennbar die Monkees, wie sie sich dort gegenseitig aufzogen und Witze über Nesmiths späte Rückkehr zur Band machten (obwohl er bei einigen UK-Dates 1997 dabei war, hatte er seit 1971 bei keiner Reunion-Tour mitgewirkt).
Während der gesamten Show erinnerte die Band immer wieder mit alten Aufnahmen und Einspielungen an ihren verstorbenen Bandkollegen Jones. Einmal wurde das Licht ausgeschaltet, die Band verstummte und der Saal war erfüllt von einer Aufnahme von Jones, der „I Wanna Be Free“ singt, während im Hintergrund Vintage-Videos von ihm liefen, die ihn an einem Strand zeigen – mit flatternden, roten Schwimm-Shorts natürlich.
Später, als Reminiszenz an Jones beneidenswerte Tanzkünste, spielte die Band Harry Nilsson‘ „Daddy’s Song“ und zeigte auf der Leinwand, wie Jones im 1968er Film der Monkees „Head“ einst bei diesem Song aufdrehte.
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Aus dem Publikum staunten kleine Kinder ebenso heraus wie begeisterte Middle-Ager und viel grauhaarige Fans, die die Monkees damals noch im Fernsehen erlebt haben dürften. Eine Dame hatte eine alte Monkees-Postkarte dabei, die sie bekommen hatte, nachdem sie der Band damals einen Fanbrief geschrieben hatte.
Dann war die Zeit gekommen, um „Daydream Believer“ zu spielen. Dolenz erklärte auf der Bühne, dass die Band lange diskutiert hatte, wer den Song singen soll, um am Ende zu der schönen Erkenntnis zu gelangen, dass es die Fans sein sollten. „Dieser Song gehört uns nicht mehr“, sagte Dolenz, „er gehört euch.“