Go Square Go – Glasvegas
It’s grim up North, und verwundete Seelen beißen sich durch ihre leckgeschlagenen Leben. Da sickert der Regen rein, der im feedbackgleißenden Sound dieser vier schwarzgekleideten Schotten unentwegt und in surrealer Superzeitlupe zu prasseln und zu nieseln scheint. Glasvegas erzählen – in breitestem Glaswegian – von der Unterseite Großbritanniens, von Eltern, die ihre Kinder durch Gewalt verlieren, vaterlosen Familien, trostlosem Aufwachsen, Alkoholismus, herzwringend poetische Sozialdramen, aus denen ein Mike Leigh ganze Film-Trilogien schneidern könnte. In einem gloriosen Sound, der sich Spector-esk auftürmt zu bittersüßen Britrock-Symphonien, und der auch mal haltlos mitreißt. So kann man sich beim aufpeitschenden Indieclub-Floorfiller „Go Square Go“ in der schizophrenen Situation wiederfinden, dass man ausgelassen die Luft boxt zu einem Text, der einem das Herz brechen müsste: Wir wohnen bei, wie ein Junge, der ein „richtiger Mann“ werden soll, seinen ersten Schritt die Straße der Gewalt hinunter tut. Single (2006)