Ringos Geniestreiche auf dem Schlagzeug

Im Dezember 1963 hatte ihm ein Klassenkamerad „Please Please Me“ aus England mitgebracht. „Ich hatte noch nie etwas gehört, das auch nur annähernd so geklungen hätte“, sagte Weinberg, der elf Jahre später der Drummer in Spring-steens E-Street Band werden sollte. „Die Bissigkeit, mit der er die Becken einsetzte, die trockenen Beats auf der Snare, überhaupt dieser unglaubliche Drive – ich war sofort hin und weg.“ Im Folgenden fünf von Weinbergs liebsten Ringo-Momenten.

„I Want To Hold Your Hand“ Gibt es einen besseren Groove als auf dieser Nummer? In den Versen spielte Ringo eine peppige, offene Hi-Hat, die er dann in der Bridge („and when I touch you …“) absenkte, um einen möglichst dichten Sound zu erzeugen. Er hatte ein Gespür für Dynamik, das die wenigsten Drummer besitzen. Und er war der perfekte Studio-Drummer, weil er immer nur für den Sänger und den Song spielte.

„Ticket To Ride“ Ein unglaublich pfiffiger Drum-Part. Im Verlauf des Songs verändert Ringo seine Spielweise: Die Refrains spielt er stets mit leichten Variationen. Und zum Ende bedient er das Tamburin mit einem doppelten Beat, während die Snare den geraden Rhythmus durchzieht. Und wenn man dann glaubt, dass es nicht noch knalliger werden könne, kommt dieses Fade-Out mit der genialen Kombination von Tamburin und Snare-Drum.

„Tomorrow Never Knows“ Das war ein völlig neuartiger Sound, der dazu beitrug, dass sich das Selbst-verständnis eines Drummers völlig veränderte. Jim Keltner sagte einmal: Wenn du nach Ringo als Session-Drummer arbeiten willst, musst du lernen, wie Ringo zu klingen. Die Spielregeln wurden durch ihn neu geschrieben.

„Helter Skelter“ Der Song beeinflusste eine ganze Generation von Metal-Drummern, John Bonham eingeschlossen. Ringo spielte die Beats auf der Snare im halben Tempo, was der Aufnahme deutlich mehr Härte verlieh. Sie waren die erste Band, die das als Stilmittel einsetzte.

„The End“ Es ist schon eine Ironie des Schicksals, dass er beim letzten Song des letzten Beatles-Albums endlich zu seinem Solo kommt. Und es ist ein klassisches Ringo-Solo: Die Bass-Drum zieht den Takt durch, während die Tom-Toms mit Achtel-Noten dazwischengehen. Und an der Stelle, wo sie singen „And in the end …“,spielt er einen kleinen Wirbel, einen perfekten kleinen Energie-Stoß.

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