Roy Harper – Come Out Fighting, Genghis Smith
1968 CBS
„Before the music begins, think: Is this true?“, rät Bert Jansch in den Liner Notes, und der eine oder andere Reality-Check tut auch während des Hörens not. Roy Harper, dessen erste LP „Sophisticated Beggar“ noch die Absichtserklärung eines Folkies war, ging mit diesem zweiten in die Vollen. Shel Talmys Produktion ist um moderne Ordnung bemüht, vermag jedoch Harpers erratischen Overdrive nicht zu bändigen. Der spätere wilde Mann des Folk-Rock zeigt sein Arsenal aus unberechenbaren Melodien und überfallartiger Lyrik, Stream-qf-consciousness-Songwriting trifft auf kaum befestigte Arrangement-Barrieren. Zwischen das Heulen von „Ageing Raver“ und das Zähneklappern von „Highgate Cemetary“ platziert Harper mit „What You Have“ eine rührend simple Liebeserklärung an seine Frau.