M.I.A.

Die tamilische Britin steht für ein neues Rollenverständnis im Pop.

Ein neues Jahrtausend braucht radikal andere Popstars, und tatsächlich erschien so ein futuristisches Wesen pünktlich auf der Bildfläche: Mit ihrer unorthodoxen Weltmusik-Fusion aus Bhangra, HipHop, Dancehall und Techno-Beats sowie subversiven Schulhof-Texten sah M.I.A. nicht nur aus wie die Zukunft, sie klang auch so. Egal, wo ihr polyglotter Pop sich bediente, von Bollywood-Hits bis zu The Clash – das Ergebnis war trotzdem zu hundert Prozent M.I.A.

„Es hilft definitiv, Flüchtling zu sein, weil man gewohnt ist, auf geborgtem Terrain herumzulaufen“, meint die in Sri Lanka aufgewachsene Tamilin, die mit elf Jahren nach England kam. Ihren schnellen Erfolg in Amerika sieht sie als Reaktion auf den „Freedom Fries“-Chauvinismus der Bush-Ära: „Vielleicht wäre es nicht passiert, hatte Bush das Pendel nicht so sehr in die andere Richtung geschwenkt“, sinniert sie. Mit frühen Songs wie „Galang“ eroberte sie die Herzen der Trendsetter, doch erst „Paper Planes“ brachte sie in die Pop-Charts. „Ich musste mich nicht ausziehen und über Sex singen“, sagt sie. „Gut zu wissen, dass man erfolgreich sein kann, ohne sich zu verbiegen.“

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