Steine aus dem Glashaus
Neben der Tür des Büros von Richard Lester hängt noch immer ein Namensschild, das aus den 60er Jahren stammt. als der britische Regisseur die Filme mit den Beatles drehte. Auch Lesters Arbeitsraum ist mit Reliquien dekoriert: Große Plakate seiner Filme schmücken die Wände. Doch handelt es sich nicht um übertriebene Eitelkeit: Schlecht vorbereitete Fragesteller, die zuweilen bei Lester sitzen, können auf diese Weise schnell einen Blick auf die Filmtitel werfen, an die sie sich nicht auf Anhieb erinnern. Joachim Hentschel, der den Altmeister in London besuchte, benötigte die Hilfe nicht: Er hatte noch einmal „Help!“ und andere Lester-Werke angeschaut. Zwar ist die neue DVD-Edition von „Help!“ Anlass für den Bericht, doch beschäftigen wir uns auch mit den anderen Beatles-Filmen.
Zu Hunter S. Thompson hatte die amerikanische Mutterredaktion des ROLLING STONE immer ein besonderes Verhältnis, seit der chaotische Autor mit „Fear and Loathing In Las Vegas“ und anderen drogeninduzierten Reportagen zum Helden des Gonzo-Journalismus geworden war. Herausgeber Jann Wenner verzieh seinem Freund auch die verspätete Abgabe von Typoskripten und manchen Auftrag, den Thompson verpatzte. Bis zum Ende seines Lebens im Jahr 2005 lieferte der Wüstling aus Kentucky seine Kommentare zu den auch für ihn immer weniger erfreulichen Vorgängen in den USA. Nun ist es wiederum Wenner, der in einem Buch die frühen und mittleren Jahre des spät zu Ruhm gekommenen Schriftstellers rekapituliert – in Erinnerungen diverser Zeitzeugen. Freunde und Kollegen, wir drucken Auszüge aus dieser Quasi-Biografie nebst Fotos, die Thompson als gestriegelten Soldaten zeigen.