Mutemath
spielen ihr Publikum öfter mal schwindelig
Wer über Mutemath berichten will, darf sich nicht mit den Standards aufhalten, darf nicht Biografien auflisten und viel zur Werkgenese sagen – wer über Mutemath berichten will, muss von deren Konzerten erzählen. Schwindelerregende Happenings sind das. in denen das Quartett aus New Orleans seinen ohnehin nicht alltäglichen Mix aus alten Police, Radiohead und teilweise sehr explosivem Alterna-Prog-Rock gleich auf mehrere Spitzen treibt. „Klar hat das alles Prinzip, wenn man es zweihundert Mal gemacht hat“, erklärt Trommler Darren King, der auch beim Unterhalten schlecht stillhalten kann, „aber vor allem geht es darum, die Songs für uns am Leben zu halten, in dem wir ihnen immer irgend etwas Neues abgewinnen.“ in den USA sind Mutemath mit ihrem gleichnamigen Longplay-Debüt schon seit bald einem Jahr fertig – nach einer ersten EP hatte es aber Ärger mit Warner Brothers gegeben, und Mutemath brachten ihr Album im Alleingang unter die Leute. Weit über 100 Konzerte führten zu beachtlichen Verkaufszahlen, dazu kamen 140 000 eifrig bestellende myspace-Freunde. da haben sich die Funktionäre schließlich gebeugt und „Mutemath“ zu den Konditionen der Künstler herausgebracht.
Seither brennt die Luft, weil die Shows jeden zum Missionar werden lassen und das Album dazu ebenfalls sehr gelungen ist – Mutemath sind mitnichten bloß auf der Bühne ein Event, sondern haben eben auch ein feines Repertoire gelungener, mit viel intuitiver Kreativität arrangierter und produzierter Songs. „Wir brauchen lange für unsere Musik, weil alles gemeinsam entsteht, aus Samples oder irgendwelchen Geräuschen, die uns gefallen“, erklärt Gitarrist Greg Hill, „wird Zeit, dass wir ein paar Tour-Pausen einschieben, um uns eine Weile für neues Material wegschließen zu können.“