Sonnenbrand

The Thrills singen über die Ernüchterung nach der Party

Auf ihrem Debütalbum „So Much For The City“ flüchteten sich die fünf Jungs aus Irland in sonnendurchfluteten Westcoast-Retro-Pop und träumten in ihren Texten von einem sorgenfreien Leben. Ihr neues Werk „Let’s Bottle Bohemia“ dagegen thematisiert die Schattenseiten des Ruhmes und die Schwierigkeit, auf dem Höhenflug nicht die Bodenhaftung zu verlieren – was bei Supports für Bob Dylan und die Stones nicht einfach ist. Die streckenweise brutale Ehrlichkeit der Texte hebt sich wohltuend vom Rundum-Sorglos-Sound des Erstlings ab.

Ein Meisterwerk von den Thrills zu erwarten, wäre zu viel verlangt gewesen, schließlich entstand die Platte in kürzester Zeit, sagt Gitarrist Daniel Ryan mit Bedauern. „Wenn man sich die Platten der Talking Heads anhörst, merkt man sofort, dass sie ihre Ideen im Studio entwickelt haben. Bei uns ist alles schon fertig, bevor es an die Aufnahmen geht. Es täte uns gut, wenn wir mal ein wenig mehr Zeit im Studio hätten.“

Immerhin: Neben Arrangeur-Legende Van Dyke Parks schaute auch R.E.M.-Gitarrist Peter Bück bei den Aufnahmen vorbei. Eine Begegnung, die für die Thrills vor allem auch ein Ansporn war. „Wir wollen auch in zehn oder 15 Jahren noch spannende Platten machen, wie R.E.M., Blur, Neil Young oder Radiohead„, sagt Ryan und glaubt auch, ein Patentrezept gefunden zu haben: „Alles, was man macht, sollte ein gewisses Risiko beinhalten nur so kommst du vorwärts!“ Für „Lei s Bottle Bohemia scheint eher das Motto „Ein Schritt vor und zwei zurück“ zu gelten, aber zumindest bleibt die Band in Bewegung.

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