Ben Christophers: Jetzt auch in Dur
Nach seinen ersten beiden Platten schien der Weg des Singer/Songwriters aus dem englischen Wolverhampton vorgezeichnet: Seine transparenten Melodien und sein unüberhörbares Faible für melancholische Zwischentöne brachten Ben Christophers Vergleiche mit Jeff Buckley und Thom Yorke ein, doch nun verlässt er das Schneckenhaus.
Sein drittes Werk “ The Spaces In Between“ nennt er selbst ein „verschrobenes Popalbum“, und niemanden überraschte die Rückkehr zur Stilistik der Helden seiner Jugend – David Bowie, Beatles, Beach Boys – mehr als Christophers selbst. „Plötzlich spielte ich Songs nicht mehr nur in Moll, sondern mit Akkorden, die ich noch nie zuvor benutzt hatte. Ich ließ mich vom Gefühl des Neuen einfach mitreißen“, sagt er.
„Die Versuchung, die Arrangements sehr aufwändig zu gestalten, ist immer vorhanden. Bei diesem Album war ich allerdings besonders bemüht, es nicht zu übertreiben.“ Die Beschränkung auf die absolut notwendigen Instrumente unterstreicht nicht nur, dass Christophers die Texte nach wie vor wichtiger sind als seine Musik, sie ergab auch neue Gestaltungsmöglichkeiten. „Alle Regler sind entweder ganz oben oder ganz unten, es wird nichts versteckt. Die Platte vermittelt eine Freude, die meine früheren Alben nicht unbedingt hatten.“ Vermutlich mag man dem Misanthropen auf Abwegen genau deshalb so gerne zuhören.