Tim spielt Struppi
„Dies ist die Geschichte eines Scheiterns. Meines Scheiterns.“ Mit dieser Einsicht beginnt Renners Buch „Kinder, der Tod ist gar nicht so schlimm“. Renner, als Manager bisweilen selbst ein kleiner Popstar (zuletzt Chef von Universal Deutschland), arbeitet allerdings nicht nur die Stationen der eigenen Karriere auf. Vielmehr wird auch ein unterhaltsamer Einblick vor und hinter die Kulissen der oft doch bizarren Phonobranche gewährt. Eine Nachberichterstattung also von einer Front, die Renner desillusioniert und nach kurzen Rückzugsgefechten verlassen hat, möglicherweise auch verlassen musste. Aber weil morgen nicht wie heute sein wird, befasst sich der letzte Teil des Buches vor allem mit der Digitalisierung des Musikgeschäfts: Wie sind die aktuellen Strategien zu bewerten, was sind vielleicht die brauchbareren Modelle der Zukunft? Renner positioniert sich klar: Kopierschutz auf CDs ist Schnee von gestern und Digital Rights Management bringt ebenfalls nicht viel, jetzt kann er’s ja sagen. Und auch sonst kennt sich Renner aus: Ob M- oder E-Commerce, Marken, TV und Radio – alles wird kompetent beleuchtet und auf Kurs gebracht. Zumindest in der Theorie. Was Renner in die Praxis umsetzt, lässt sich über seine Webseite www. motor.de in Erfahrung bringen.