Die LOSTPROPHETS wollen sich nicht verbiegen um erfolgreich zu sein
Beklagen kann sich die Band aus Wales wirklich nicht von den Erfolgen, die das Sextett, das bei seinen Interviews am liebsten durcheinander redet, mit dem selbstproduzierten Debüt „The Fake Sound Of Progress“ erringen konnte, können viele andere nur träumen. Dabei sieht die Nu-Metal-Band – deren Idole hörbar Faith No More, Helmet und Fugazi heißen, die aber auch den Pomp von Queen schätzt – ihr Debüt nur als Testballon für das jetzt erscheinende „Start Something“, dessen Fertigstellung in Los Angeles sage und schreibe sechs Monate dauerte.
Dass aufgrund des frühen Erfolgs die Erwartungshaltung nicht nur bei der Band nun eine völlig andere ist, sehen die Lostprophets gelassen: „Hohe Erwartungen auf Seiten der Plattenfirma bedeuten im Endeffekt nichts anderes, als dass das Label an uns glaubt“, zumal sich die Band auch von einer großen Firma nicht vor vollendete Tatsachen stellen lässt „Wir können ganz schön nerven. In der Sekunde, in der uns etwas nicht passt, hängen wir uns ans Telefon und stellen die zuständigen Leute zur Rede. Dass jemand etwas über unsere Köpfe hinweg entscheidet und wir nur sagen ,Was soll’s?*, ist nicht unser Ding!“
Dass es trotzdem nicht immer einfach ist, die Erfolgsleiter hinaufzufallen, stellte die Band aus der Kleinstadt Pontypridd unlängst bei ihrer Arena-Tburnee mit den seelenverwandten Linkin Park fest: „Wir wissen, dass es in uns steckt, aber im Moment bekommen wir bei solchen Massen noch ein mulmiges GefühL Gebt uns ein paar Monate, dann haben wir auch das im Griff!“ Die Lostprophets seien für Nu Metal, was Bush für Grunge gewesen seien, sagen einige und erklären so, warum auch diese Propheten im eigenen Land nicht so viel gelten wie in den USA. Ob das an der Musik, am Marketing oder nur daran liegt, dass sie hier noch nicht so viel getourt haben, sei schwer zu sagen, meint die Band. Mit mehr Konzerten auf dem europäischen Festland soll’s nun aufwärts gehen.
Und wenn’s schiefgeht? „Wenn uns die Leute danach immer noch nicht mögen, können wir uns zumindest nicht vorwerfen, wir hätten es nicht versucht!“