Die Norweger Zeromancer lieben den Synth-Pop der 80er Jahre, kennen sich mit modernster Technologie und Düster-Rock aber auch bestens aus
Komische Kerle, diese fünf Norweger von Zeromancer. Drei sind nebenbei noch Produzenten, mit ihrer Band machen sie eine Mischung aus Elektro-Pop und Düster-Rock – und dann behauptet Sänger Alex Moldebust doch glatt, Technik sei überschätzt: „Zuerst kommen die Lieder, da kann einem der schönste Computer nicht helfen.“ Deshalb versucht Moldebust auch nur selten, selbst Texte zu schreiben – er verlässt sich da lieber auf den Bassisten Kim Ljung, „der ist so gut mit Worten“.
Apropos Worte: „Zzyx“ heißt das neue, dritte Album von Zeromancer. Angeblich ist das ein kleiner Ort in Amerika, aber die Band freut sich, dass das kaum einer wissen wird: „Warum sollte man nicht einmal ein bisschen Neugier und Nachdenken vom Hörer erwarten? Das ist vielleicht in kommerzieller Hinsicht beängstigend, aber uns macht es einfach Spaß!“ Die Plattenfirma war anfangs wohl etwas verstört, aber da die Fünf „sturköpfig wie die Hölle“ sind, war an Alternativen nicht zu denken. Im Studio, sagt Moldebust, können die fünf aber durchaus „teamplayer“ sein. Deshalb haben sie sich diesmal einen externen Produzenten gespart und die Sache gleich selbst in die Hand genommen: „Wir wussten, wie das Album klingen sollte. Wir lieben den Synth-Pop der 80er Jahre, aber auch melancholischen Rock. Und die einzigen Produzenten, die wir uns dafür hätten vorstellen können, wären viel zu teuer gewesen.“ Bei Flood oder Terry Date hätten sie nicht nein gesagt.
Vielleicht nächstes Mal, Geduld ist Trumpf. Zeromancer sind schon glücklich, dass sie überhaupt noch einen Vertrag haben in diesen schweren Zeiten: „Wir haben nie mit Erfolg gerechnet. In einer Band zu spielen, ist sowieso nicht so glamourös, wie manche sich das vorstellen. Dauernd muss man kämpfen – mit den Kollegen, gegen die Plattenfirma, um die blanke Existenz.“ It’s a hard life.