This film is on – R.E.M. auf DVD

Unsere Songs sind wie kleine Filme. Viele Leute verstehen die Handlung nicht, aber das Ist okay.“ So hat Michael Stipe einst die Faszination von R.EAL erklärt. Kein Wunder also, dass der Sänger sich so für die visuelle Umsetzung der Musik interessiert. R.E.M. sind einen langen Weg gegangen auf der Suche nach der richtigen Herangehensweise an Videos, und fast all ihre Experimente sind inzwischen auch auf DVD zu sehen. Bis auf „Popscreen“ von 1990, das weiterhin nur als Video erhältlich ist Vielleicht zu gewagt? In 32 Minuten fasst es alle Clips bis „Green“ zusammen. Bei zweien führte Stipe selbst Regie, bei anderen seine Mentoren James Herbert undjem Cohen, Verworren, verschwommen, verstörend. Beim „Tourfilm“ aus dem selben Jahr ist alles einfacher: 85 Minuten, 17 Songs, wunderbare Live-Aufnahmen. Aber welchen Quantensprung Stipe als Performer gemacht hat, sieht man erst im direkten Vergleich mit „Roadmovie“ von 1996, einem Mitschnitt aus Atlanta, bei dem vor allem Songs von „Monster“, „New Adventures“ und „Automatic 11 gespielt werden.

Und, so schön die alten Alternative-Clips sind – die 1995er Compilation „Parallel“ ist State ofthe art und kaum zu übertreffen. Sechs Videos von Automatic“, fünf von „Monster“ – einige kennt jeder („Everybody Hurts“, immer noch rührend, oder „What’s The Frequency, Kenneth“, immer noch enervierend), aber auch die weniger berühmten sind beachtlich. Da kann man auf „This Film Is On“ fast verzichten – es sei denn, man zählt „Out OfTime“ zu seinen Lieblingsalben. Zehn Songs davon sind dort zu finden, darunter „Losing My Religion“ in einer Akustik-Version. Schade eigentlich, dass man all diese Clips auf MTV kaum noch zu sehen bekommt Vom jüngsten ganz zu schweigen: Wie Michael Moore auf einem Schulhof „All The Way To Reno“ in Szene setzte, ist so einfach wie genial. Fröhlicher wird man R.E AI. nicht mehr zu Gesicht bekommen – außer bei „Shiny Happy People“. Und daran will sich ja nicht mal die Band selbst erinnern.