Bei Rock am Ring und Rock im Park wird noch härter gerockt als in früheren Jahren
Bei 100 Bands an drei Tagen ist natürlich für fast jeden Geschmack etwas dabei. Aber ein Blick auf das Billing der diesjährigen „Rock am Ring“- und „Rock im Park“-Festivals verrät sofort: Es wird härter, es wird lauter – und es wird ganz bestimmt nicht langweilig.
Metallica gelten als die unumstrittenen Superstars des Pfingstwochenendes. Sie spielen nur eine weitere Show in Deutschland. Interessant wird ihr Auftritt allemal: Vielleicht bekommt man schon mal eine Ahnung, wo beim nächsten Album die Reise hingehen wird. Eifern Hetfield und Kollegen tatsächlich ihren großen Helden U2 nach und wenden sich der Popmusik zu? Oder gibt es doch wieder ordentlich eins auf die Mütze?
Bei anderen Bands ist das keine Frage: Limp Bizkit, Linkin Park, Marilyn Manson, Deftones, Disturbed und Iron Maiden – so viel Metal war selten. Und dann kommen auch noch Audioslave und Queens Of The Stone Age, zwei der besten Rock-Bands, die es zurzeit gibt. Aber keine Angst:
Wer es ein bisschen sanfter mag, muss sich nur an die „Alternastage“ respektive ins „Alternatent“ zurückziehen: Dort treten Badly Drawn Boy, die Turin Brakes und Moby auf. Allerdings auch: Surrogat, Sum 41, Silverchair und The Hives. Rock auf der ganzen Linie also, mit etwas HipHop (Absolute Beginner, Deichkind) obendrauf, damit es nicht zu eintönig wird.
Am spannendsten wird es aber wohl, Dave Gahan dabei zu beobachten, wie er sich ohne die Kollegen von Depeche Mode macht. Der Sänger tritt solo auf, sein Album „Paper Monsters“ erscheint Anfang Juni. Es ist auch das Debüt Gahans als Songschreiber bisher sang er ja immer klaglos die Stücke von Martin Gore. Nun emanzipiert er sich und gibt erstaunt zu Protokoll: „Was mich am meisten überrascht, ist, wie erfüllt ich davon bin. Ich wollte etwas schaffen, dass mich glücklich macht!“ Und die Zuschauer und -hörer hoffentlich ebenso.