Er bewundert seinen verstorbenen Vater Ian, doch ein Identitätsproblem hat BAXTER DURY keineswegs
Der englische „Guardian“ brachte am Tag des Baxter-Dury-Interviews eine Besprechung seines Albums „Lew Parrot’s Memorial Lift“, und Baxter ist begeistert „Sie haben geschrieben, meine Stimme erinnere an einen kleinen Jungen, der über den Gartenzaun nach eber Tasse Zucker fragt. Das ist verdammt gut.“
Seb Falsett-Gesang ist tatsächlich bemerkenswert, und es könnte der Eindruck entstehen, er wolle vermeiden, dass man ihn gleich als Spross der Pub-Rock-Ikone lan Dury identifiziert. „Nein. Das kam halt einfach so raus und hörte sich gut an. Ich hätte es niemals geschafft, so zu klingen wie Dad – niemand kann das, weil er eine vollkommen einzigartige Musik gemacht hat.“
Das Bild des klebenjungen ist die ganze Zeit gegenwärtig, wenn Baxter von sebem Dad erzählt. Zumal er eigentlich immer noch genauso aussieht wie der Dotz mit Schnute auf dem Cover von „New Boots And Panties“.
Er befände sich immer noch im Lernprozess, sagt Baxter. Doch der warme Sound, an dem auch Richard Hawley und Mitglieder von Portishead bastelten, die ätherischen Songs und vor allem die wundervoll britischen Charaktere die „Len Parrot’s Memorial Lift“ bevölkern, deuten daraufhin, dass er schon einiges drauf hat „Durch die Charaktere hatte ich die Möglichkeit, Erfahrungen, die ich vielleicht selbst gemacht habe zu projizieren. Der Ausgangspunkt der Songs wird dadurch quasi verhüllt Die Leute suchen ja immer nach Bedeutungen, aber die Songs, die ich wirklich liebe, haben alle ein Geheimnis“, schwärmt er mit großen Augen.
Bald will Baxter wieder kommen, mit einer richtigen Band. „Ich will rocken. Ich bin nicht so sensibel, wie man denkt, wenn man das Album hört.“ Er ist eni kleiner Junge. Aber ein großer.