Powertrip im Studio
Mit ihrem Produzenten hatten FEEDER nichts zu lachen. Über das Ergebnis sind sie aber doch froh
Zuerst hat sich Sänger Grant Nicholas noch gefreut, als er sein Gesicht auf dem Cover des Metalmagazins „Kerrang!“ sah. „Ich dachte, jetzt sind wir Stars. Und keine zwei Monate später dachte ich: Feeder wollen nicht immer nur ab Heavy-Band mit großen Rifls gesehen werden. Also wurde unser letztes Album ein bisschen zu mellow.“ Jetzt wird doch wieder gerockt. Aber mit Pop-AppeaL Und mit Erfolg: Die erste Single aus,JuJio Park“, „Bück Rogers“, stieg gleich auf Platz fiinf in den britischen Charts ein.
Für Nicholas, Bassist Taka Hirose und Drummer Jon Lee ist das die Belohnung für eine harte Zeit im Studio. Als Produzenten hatten sich Feeder unvorsichtigerweise Gil Norton ausgesucht, weil sie seine Arbeit mit den Pixies und Foo Fighters so schätzten. Bald wurde Nicholas allerdings klau dass Norton es seiner Band nicht leicht machen würde: „Gil ist sehr leidenschaftlich, aber auch extrem schwierig. Er weiß genau, wie er arbeiten will, und er macht keine Kompromisse. Ich dachte schon, ich sei auf einem Powertrip oder so, weil ich ständig widersprechen wollte. Eine Zeitlang habe ich mich deshalb mies gefühlt, aber dann dachte ich: Vielleicht hat ja auch er ’ne Meise.“
Ein netter Typ sei der Gil aber schon, bloß eben so eigensinnig. Ein Perfektionist. Genau wie Songwriter Nicholas, der allerdings nicht drei Tage lang an einem Drum-Loop arbeitet, sondern nach ein paar Stunden meist zufrieden ist „Wir haben uns irgendwann in der Mitte getroffen und Frieden gesdilossen. Es war hart, hat sich jedoch ausgezahlt.“ Nach zwei fiesen Monaten war schließlich ein Album fertig, das allen gefiel. Eine überraschende Vifendung für eine Band, die seit 1992 besteht und über die Grant Nicholas heute noch lachend sagt: „Oft höre ich Songs in meinem Kopf, und dann spiele ich sie mit Feeder – und wir kriegen sie einfach nicht so gut hin. Das macht mich irgendwann mal verrückt“