High-Tech-Toys
Das Internet erobert die Hosentasche: Raffinierte Kombi Geräte aus Telefon, Datenbank, Schreib maschine und Rechner wählen sich ins Netz der Netze, winzige Handys erledigen das sogar auf Zuruf, und kleine Kameras, nicht größer als ein Hühnerei, nutzen das Web für Rlickkontakte. Selbst die Heimkino Szene lässt neuerdings ihre elektronischen Utensilien schrumpfen: Weniger ist oft mehr
INTERNET AUF ZURUF Per WAP ins Internet – das ist für die jüngste Handy-Generation eine Pflichtübung. Das Philips-Modell Xenium 9@9 setzt noch eins drauf: Es stellt den Kontakt zum Netz sogar auf Zuruf her. Dafür sorgt eine eingebaute Sprachsteuerung, die beim Autofahren auch gleich noch das automatische Wählen übernimmt. Das elegante Dual-Band-Handy kostet ohne Provider-Vertrag rund 650 Mark.
DAS BÜRO IST OBERALL Auf einer einsamen Insel verschollen wie Tom Hanks? Halb so wild, wenn man den neuen Communicator 9210 von Nokia dabei hat: Der eingebaute Organizer erinnert selbst in der Wildnis an wichtige Termine, Browser für Web und WAP pflegen Kontakt zum Internet, ein E-Mail-Client schickt Schrifttum in alle Himmelsrichtungen, die solide Tastatur erleichtert die Klartext-Eingabe. Sogar Bilder kann der Knirps verschicken: Über seine Infrarot-Schnittstelle lädt er sie aus der Digitalkamera, und seine Fähigkeit, nach dem HSCSD-Standard zu funken, verleiht der Übertragung komfortables Tempo. Wenn es sein muss, kann man mit dem Apparat auch telefonieren – über Netze nach den Standards GSM 900 und 1800. Ein bisschen Strom braucht das Mobil-Büro natürlich, aber nur selten: Der starke Lithium-Akku hält tagelang durch. Ohne Vertrag kostet der Communicator um 1600 Mark.
UNTER DREI AUGEN Die neuen Web-Kameras von Philips stellen Videos ins Internet, nehmen digitale Filme auf, schießen Standfotos und funktionieren den Computer zur Videokonferenz-Station um. Die nötige Software gehört zum Lieferumfang, und sogar Apple-Fans kommen zu ihrem Recht. Bild und Ton gelangen über die USB-Schnittstelle in den Rechner. Philips bietet die pfiffigen Kameras in mehreren Varianten an – zum Beispiel als ToUcam Pro für 199 Mark. Sie schafft 60 Videobilder pro Sekunde mit 640 mal 480 Pixels. Standbilder schießt sie mit 1280 mal 960 Bildpunkten. Die Version ToUcam Fun kostet 149 Mark, filmt mit 30 Bildern und lichtet Standbilder mit 800 mal 600 Pixels ab.
E-MAILS AUS DEM ÄTHER Was Nokia recht ist, ist dem Konkurrenten Ericsson billig: Auch der Hersteller mit dem nordischen Namen baut ein Handy, das den Zugang zum Internet erschließt, E-Mails und Faxe über den Äther schickt, Termine im Blick behält und Adressen verwaltet Eine Schreibmaschinentastatur hat die kompakte Kommunikationszentrale mit dem Namenskürzel R380s zwar nicht, Ericsson bietet jedoch ein passendes Zubehör-Modell an, das sich wie ein Außenborder an das ambulante Büro andocken lässt (siehe Seite 77). Das Gerät funkt in Dual-Band-Technik, beherrscht also die GSM-Standards 900 und 1800 und ist ohne Vertrag mit einer Telefongesellschaft für rund 1500 Mark zu haben.
KLEINER SCHRIFTVERKEHR Dreimal die Nummerntaste 7 drücken, und schon erscheint der Buchstabe „R“ im Display, dreimal die 6, und ein „O“ gesellt sich dazu: Nach diesem Prinzip hämmern Leute mit flinken Fingern und unruhigem Blick ihre SMS-Kurzbotschaften ins Handy. Besonders die schulpflichtige Jugend beherrscht diese Technik mit eber Kombination aus sportlichem Ehrgeiz und eindrucksvollem feinmotorischem Geschick. Doch es geht auch weniger mühsam: Ericsson bietet eine Tastatur an, die an die meisten Mobiltelefone des Herstellers andocken kann und so die Eingabe von SMS-Nachrichten, E-Mails, Fax-Mitteilungen und anderen Gebrauchstexten wesentlich erleichtert. Auch das Surfen durch WAP-Seiten aus dem Internet geht mit der Tastatur viel flotter von der Hand. Besonders hilfreich ist das Chatboard CHA-01 genannte Zubehör immer dann, wenn es gilt, das Telefonregister um neue Einträge zu bereichern oder auch schnell auf Telefonnummern aus dem gespeicherten ferzeichnis zuzugreifen. Die praktische Mini-Schreibmaschine ist für rund 80 Mark zu haben.
Home Cinema
^ PLAY MOBIL Pioneer baut den kleinsten DVD-Player der Welt: DerPDV-L20 genannte Zwerg (um 3800 Mark) ist gerade mal so breit wie ein Blatt Papier und bringt nur 615 Gramm auf die Waage. Das eingebaute LCD-Display zeigt die Filme im breiten 16:9-Format, die Video-Elektronik versteht sich auf die Normen PAL und NTSC. Spielt der DVD-Zwerg im Wohnzimmer auf, so kann er über einen optischen Digitalausgang Kontakt zur Mehrkanal-Surroundanlage aufnehmen.
P-SECHS RICHTIGE Allen Heim-Cineasten, die ihr Wohnzimmer nicht mit schrankgroßen Lautsprechern vollstopfen wollen, bietet Canton eine Lösung nach Maß: Unter dem Namen Movie 10-MX liefert der Hersteller ein Set aus fünf handlichen, magnetisch abgeschirmten Zweiwege-Böxchen und einem gemeinsamen General-Bassisten. Mit einem Passiv-Subwoofer kostet das Komplettsystem um 1000 Mark, mit einem aktiven Tieftöner ist es um 300 Mark teurer.
¿ KINO KOMPAKT Es muss nicht immer ein sperriger Elektronik-Stapel sein. Denon hat eine Heimkino-Anlage im Programm, die aus drei zierlichen Mini-Bausteinen besteht: dem DVD-Player DVD-F100, dem Zweikanal-Receiver AVR-F100, der auch gleich noch den Mehrkanal-Decoder für Dolby Digital und DTS an Bord hat, und der zusätzlichen Dreikanal-Endstufe POA-F100. Das komplette Ensemble ist in den Farben Schwarz oder Gold zu haben und kostet um 2100 Mark. Passend zur Elektronik liefert der deutsche Denon-Vertrieb ein kompaktes Surround-Boxenset von Mirage, das mit ca. weiteren 1500 Mark zu Buche schlägt