Suche nach Magie
Mit Melancholie haben die Norweger BRISKEBY erstaunlich wenig am Hut
Zuerst wollten die vier Freunde von Briskeby bloß raus aus dem Vorort, der ihrer Band den Namen gab. Als sie dann in Oslo Fuß gefasst hatten, gefiel es ihnen dort auch nicht mehr. Für die Aufnahmen zu ihrem Debüt Jeans For Onassis“ flüchteten sie gleich in ein anderes Land.
„Wir wollten raus aus Oslo, und in Stockholm war noch ein Platz frei für uns. Wir wussten nicht, dass das Studio für Abba berühmt ist“, gibt der Gitarrist zu, der auch noch Björn heißt Wenn Briskeby verglichen werden, dann ohnehin eher mit A-ha. Und auch das stört sie nicht sonderlich: „Wir sind mit ihrer Musik aufgewachsen. Wie sie von Norwegen aus die Welt erobert haben, ist schon inspirierend“, behauptet Sängerin Lise, aber Björn offenbart seine wahre Leidenschaft: „Ich habe früher lieber Twisted Sister gehört. Metal war mein Ding.“
Heute macht er mit Briskeby sehr viel gemäßigteren Poprock, der in der Heimat schon massenweise verkauft wird, obwohl er gar nicht dem Klischee vom skandinavischen Tiefsinn entspricht. Briskeby klingen fröhlich und unbeschwert, auch wenn Lise sich mit Landsleuten wie Midnight Choir durchaus identifizieren kann: „Wir sind halt etwas melancholischer veranlagt als Leute, die mehr Sonne abkriegen. Wir suhlen uns gerne in unserer Traurigkeit“
Allerdings liebt sie wie ihre Kollegen vor allem britische und amerikanische Musik. Von PJ Harvey will Lise noch eine Menge lernen:
„Sie hat Magie, auf der Bühne und in ihrer Musik.“ Bis Briskeby diese Klasse erreicht haben, sei es ein weiter Weg, sagt sie selbst. „Aber ich bin ja noch jung. Jung genug jedenfalls.“