Unterwegs zu den Sternen
Mehr als ein Ersatz für Coldplay: STAR- SAILOR steht eine große Zukunft bevor
Plötzlich lag Chris Martin flach. Der Sänger von Coldplay hatte sich während der ersten Konzerte der „Rolling Stone Roadshow“ einen grippalen Infekt eingefangen, seine Stimmbänder versagten, und an weitere Gigs war nicht zu denken. Damit das Publikum nicht mit Martin leiden musste, wurde fieberhaft ein Ersatz gesucht – und gefunden. Starsailor waren bereit, sofort ihre Instrumente zusammenzusammeln, ins Flugzeug zu steigen und an Coldplays Stelle zu treten – was ja keine leichte Aufgabe ist.
Aber wer sind eigentlich Starsailor? Das fragten sich wohl einige „Roadshow“-Besucher, und am Ende merkten alle: aufjeden Fall eine viel versprechende Band. Als der „NME“ im Juli 2000 zum ersten Mal über die Band aus Wigan in Lancashire berichtete, lautete der Tipp: „Plattenfirmen sollten schon einmal anfangen, sich in der Schlange anzustellen.“ Das Blatt behielt Recht.
Inzwischen ist das Quartett, das sich nach einer Platte von Tim Buckley benannt hat, beim Major-Label EMI untergekommen und arbeitet auf Hochtouren am Debütalbum. Vorerst soll hier zu Lande Anfang März eine EP mit drei Tracks erscheinen, die einen ersten Eindruck geben sollen vom zarten, gleichwohl kraftvollen Pop der Briten. Sänger James Walsh fehlt jeglicher Zynismus, dafür wurde er mit Melodiegefiihl ebenso gesegnet wie mit einer entwaffnenden Ehrlichkeit Er versucht gar nicht erst vom Hype um Travis, Coldplay und die anderen Leisetreter zu profitieren: „Wir gehören nicht dazu. Wir hingen nie mit anderen Bands oder in London nun. In Wigan bist du isoliert von all dem.“
Walsh, der mit 14 anfing, Songs zu schreiben, beschreibt seine Herangehensweise an Musik so: „Ich will einfach etwas machen, das meine Gefühle ausdrückt, nicht nur irgendeinen Lärm. Manche Leute gehen ins Pub und besaufen sich, andere schreiben Bücher. Für mich ist dies der beste Weg, mich mitzuteilen.“ Außerdem, gibt der 20-Jährige zu, hat er sowieso keine andere Wahl: „Es gibt nichts, was ich so gut kann wie singen.“