Rettung in der Not —- BLONDIE sind zurück
Die Achtziger sind vorbei, die Neunziger auch schon fast, und Blondinenwitze werden seit dem Brünetten-Boom auch immer fader. In der Musik herrscht derweil die größte Einfallslosigkeit seit der Art-Rock-Ara selig. Kein Trend in Sicht, kein Punk, kein Grunge, noch nicht mal Techno sendet noch Impulse aus. Was tun? An Bewährtes aus der Konserve klammern, was sonst?
Die Geheimwaffe für 1999: Blondie, New Yorks heißeste Wave-Combo der späten Siebziger und frühen Achtziger, hat sich nach 17jähriger Trennung wiedervereint und feierte diesen Umstand vorab mit dem Greatest-Hits-Album „Atomic: The Very Best Of Blondie“.
Wir erinnern uns: 1978, in der Wirrnis des ersten Post-Punk-Jahres, fehlte, ähnlich wie heute, die nächste zündende Idee. Blondie, drei Jahre zuvor von der wasserstoffblonden Sängerin Deborah „Debbie“ Harry und dem Gitarristen Chris Stein gegründet, füllten die Lücke mit der glamourösen Wave-Pop-Single „Denis“ und wurden sofort begeistert gefeiert Der endgültige Durchbruch gelang wenig später mit dem Album parallel Lines“, auf dem sich ewige Hits wie „Heart Of Glass“ und „Sunday Girl“ befanden. Die Band veröffentlichte noch drei weitere Platten, bis sie sich 1982 nach einer desaströsen Tournee auflöste. Debbie Harry, die vor Blondie iLa. als Playboy-Bunny arbeitete, die New York Dolls verehrte und zum letzten Zirkel der Warhol-Factory gehörte, startete nach dem Ende der Band eine leidlich erfolgreiche Solo-Karriere, fiel in den Neunzigern aber hauptsächlich durch ihre Arbeit mit den Jazz Passengers auf.
Fürs neue Studio-Album „No Exit“, das im Februar ’99 veröffendicht wird, hat sich die heute 56jährige mit ihren alten Gefährten dem Burke, Jimmy Destri und Chris Stein versöhnt. Im November kommen Blondie sogar für zwei Konzerte nach Deutschland (2.11. Hamburg, 7.11. Berlin). Und wieder naht die Rettung…