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So etwa könnte Bob Dylan geklungen haben, hätte er anno ’96 sein Debütalbum veröffentlicht. Wer weiß? Auf alle Fälle hat BLOCK gleich alles richtig gemacht: die richtigen Musiker (u. a. von Spacehog, B-52s und Echo & The Bunnymen), den richtigen Produzenten (Thom Panunzio ofPatti, Iggy and Dylan fame) und vor allem die richtigen Songs. „Lead Me Not Into Penn Station“ (Zensor ZS153) ist eine Wundertüte voller Space-Folk und schrägstem P-Funk – Songs, die das Hirn auf Mach 2 beschleunigen. Eine genialere Hommage an das Babylon Manhattan hat es bis dato noch nicht gegeben!

Er schaut mit 67 aus wie der etwas ältere Bruder von Iggy, und er ist noch immer kein bißchen leise. „Shadowman“ (ace CDCHD 638) heißt das neue Studioalbum von LINK WRAY, der mal wieder eisenhart und ohrenbetäubend laut klarstellt, warum Neil Young oder Pete Townshend noch heute zu ihm aufschauen müssen (sie tun’s ohnehin). Seine Gitarre klingt wie ein Bulldozer auf Amokfahrt, und die Songs bellt er eher als daß er sie singt. Ganz hochoktaniger Stoff, und Elvis wie Kollege Hank Williams da droben dürften ob Wrays Coverversionen („Heartbreak Hotel“ und „I Can’t Helplt“) garantiert arg ins Staunen geraten.

Noch ’ne Legende und noch mehr Gitarren (diesmal aber akustische): GARY LUCAS, lange Jahre Mitglied in Beefhearts Magic Band und u. a. sidenian von Jeff Buckley, Joan Osborne, Dr. John und Nick Cave, reduziert mit „Evangeline“ (Zensor 5852) solch „Gitarrenvirtuosen“ wie Al DiMiola oder Paco de Lucia zu hohlen Gniedlern. Lucas spielt zwar auch rasend schnell und beherrscht jedwede Technik, aber er ist dennoch kein seelenloser Techniker. In seiner Interpretation läßt sich sogar der „Hochzeitsmarsch“ aus Wagners „Lohengrin“ ertragen. Absolutes Highlight aber ist „Interstellar Low Ways“, Lucas‘ Tribut an den großen Sun Ra – live, elektrisch und schwindelerregend gespielt.

Wer J. J. Cale und Chet Baker als musikalische Einflüsse benennt, der kann kein schlechter Mensch sein. Zar ist auf JRoad Novel“ (Blue Rose BLU CD0046) nichts von diesen Einflüssen zu vernehmen, aber dafür ist JIMMY LAFAVE ein Singer/ Songwriter, der seine Straßennovelle, unterstützt von einer ganzen Phalanx erstklassiger Musiker, mit Inbrunst vorzutragen weiß. Mal in Form packender Rocker, mal in unter die Haut gehenden Balladen.

Schon bei den O’Kanes, mit denen er vier Alben aufnahm, bevorzugte KIERAN KANTE die leiseren Töne. Auf „DeadRekotiing“ (DR 001), seinem Solo-Debüt für das gleichnamige (mit zusätzlichem c) Label, belegt der in Nashville beheimatete New Yorker, daß auch im new country weniger oft mehr sein kann. Sparsam von genretypischen Instrumenten wie Dobro, Fiddle und Steel Guitar begleitet, geht Kane den ewig jungen Themen Liebe („If it’s Not Love“, „Love’s Gonna Live Here“) und Last („Eight More Miles“, „So Many Miles“) nach. Geadelt wird die beschauliche Scheibe durch Emmylou Harris und Lucinda Williams, die bei „This Dirty Little Town“ die Background Vcals beisteuern.

Auch JIM DICKINSON muß das Schicksal vieler Musiker teilen: Kaum jemand kennt ihn. Dabei hat der Sänger, Pianist, Gitarrist und Produzent schon mit Big Star, Ry Cooder, den Stones und den Replacements (to name just a few) gearbeitet. Bei „A Thousand Footprints In The Sand“ (Last Call 3018392), das schon 1992 und live aufgenommen wurde, stand ihm neben der exzellenten Band The Creatures Of Habit auch Chuck Prophet zur Seite. Eine wahre Freude zu hören, wie der Meister und sein junger Kollege sich durch Klassiker wie „Money Talks“, „Down And Out“, „Fraulein“ und das von Dickinson mitverfaßte „Across The Borderline“ musizieren. Das ist rauh, aber herzlich, und den Menschen im „Slim’s“ in San Francisco hat dieser denkwürdige Abend hörbar gut gefallen.

Zu bezieheti sind die Alben in der Regel bei: Chili Music, Scheeren 12,28865 Lilienthal, Taxim Records, Am Dobben 3, 27330 Asendorf und Glitterhouse, Grüner Weg25,37688 Benrungen

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