Deutschlands führende Ska-Formation The Busters komponiert und funktioniert als ein Gemeinsehaftsgefüge
Vorteil einer Zwölf-Mann Band: Der Sänger kann ruhig im Urlaub sein, wenn Interviews gegeben werden. Robert Göhring (Posaune) und Jochen Seiterle (Gitarre) vertreten heute die Busters aus Wiesloch: „Bei zwölf Mann lernst Du, was Basisdemokratie bedeutet, da macht jeder alles und deshalb alle ein bißchen weniger.“ Klingt gut.
Seit neun Jahren spielen die Busters gemeinsam an ihrer Version des Ska, die puristischer kaum ausfallen könnte. Diese gekonnte Sturheit und ihr ausdauernder Live-Einsatz, der sie für halbwegs regelmäßige Konzertgänger im deutschsprachigen Raum nachgerade unvermeidbar machte, haben sie hierzulande zur Genre-führenden Band werden lassen und ihnen nun einen Plattenvertrag bei Sony eingebracht. Mit den bisherigen sechs Alben haben sie sich in Deutschland eine große Fangemeinde erspielt, und so sind die Busters seit Jahren ständig unterwegs, im letzten Jahr sogar legendär in Montreux: „Und das war dann so richtig geil.“ Versuchten sie auf ihren letzten Alben betont poppig aufzuspielen, so ist „Stompede“ nun wieder klarer formuliert. „Durch den Wechsel zur Sony hatten wir natürlich andere Arbeitsbedingungen und konnten länger im Studio sein, so klingt das Ding ausgeschlafener“, hoffen sie.
Und wie komponiert man zu zwölft? Eine Songidee zu haben sei „nicht so das Problem“, sondern vielmehr der Vorgang, diese dann für alle zwölf zu arrangieren: „Deshalb sehen wir uns auch echt nicht als Songwriter“, bekennen sie freimütig, außerdem gehe es in erster Linie um das „Gefühl für totalen Groove“, welches ihnen nicht nur all die Fans, die die Konzertsäle stets in ausnahmslos wogende Hüpfburgen verwandeln, oder ihr Entdecker bescheinigten – ein besonderes Kompliment erhielten die Busters im nachhinein von Herbert Grönemeyer, der, jetzt endlich zugegeben hat, daß er auf seinem letzten Studio-Album diesen Ska-Song ‚Die Härte‘ von unserem ‚Dead Or Alive geklaut hat, die haben das im selben Studio aufgenommen, und da lagen noch unsere Bänder rum, die konnten sie sich dann immer wieder anhören, und der Drummer von Herbert, der Armin, trägt ja in dem Video sogar ein Busters-T-Shirt.“ Grönemeyer sei aufgrund der Indizienlast nun dazu übergeschwenkt, die Kopie einzugestehen.
Dann ist ja jetzt alles gut, und die Karriere kann „so richtig loskrachen, wie wir hoffen“, und dafür wollen sie sogar zu VIVA, was sie sonst nicht so mögen, „aber vielleicht treffen wir ja Heike Makatsch“.
Und bis dahin ist bestimmt auch Trompeter Hardy wieder fit, der nämlich hat vor kurzem in Bremen den gerade abbezahlten Bandbus gegen einen Baum gesetzt: „Die Fans haben beim Konzert sofort gemerkt, daß der fehlte – so eine Trompete ist ja wichtig für unsere Musik.“