Penelope Housten und The Walkabouts – zwei aktuelle Beispiele für Amerikaner im deutschen Label-Exil

Gastarbeiters Heavenneue Bewertung zwischen Majors und Indies ermöglichen. Die seien ja bisher meist „nur die Trüffelschweine für die Industrie“. Selbst ein so genuin amerikanischer und renommierter Künstler wie Willy De Ville war darauf angewiesen, von der deutschen EastWest verpflichtet zu werden – denn die schwülen Swamp-Melodramen des gealterten Troubadours bedienen trefflich den Bedarf an urig-schaurigen Postkarten-Klischees. Der Regisseur Dieter Wedel bemühte sogar für seinen im Frankfurter Korruptions-Sumpf angesiedelten Fernseh-Thriller „Der Schattenmann“ drei Songs von De Ville. Ein positiver Impuls auf eine Veröffentlichung in Willys Heimat wird dadurch allerdings nicht unbedingt ausgehen. Virgin-USA hatte sich bei Redaktionsschluß noch nicht zur Veröffentlichung des Walkabouts-Albums J)evil’s Road“ durchgerungen, Houston steht dagegen bei ihrem „Lieblings-Label“ Reprise schon in den Startlöchern. Nicht zuletzt deshalb, weil Howie Klein und Houston sich noch aus gemeinsamen Punk-Tagen in San Francisco kennen. Der neue Reprise-Chef sagte eine Veröffentlichung zu, ohne einen neuen Ion von ihr gehört zu haben. Während sich Houston bei einem Flop „nicht von der Brücke stürzen“ will, haben Eckman und Torgerson eine „Art Rückzugsversicherung“ abgeschlossen, für die Zeiten, wenn ihre aktuelle Single nicht mal mehr in der Telefon-Warteschleife ihrer Münchner Firma sein sollte. Virgin wedelte zwar mit einem Rauskauf-Scheck, doch das Duo widerstand der Versuchung und kann so seinem früheren Solo-Werk J^ife Füll OfHofes „jederzeit weitere folgen lassen. Wo? Natürlich: auf einem deutschen Kleinlabel.

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