Blog: Miss Thompson mit Tom Cruise und Katie Holmes bei den „Kennedys“

Unsere L.A.-Bloggerin ganz nah am Puls Amerikas - auf der Premiere der heiß diskutierten TV-Serie "The Kennedys" von "24"-Erfinder Joel Surnow. Katie Holmes und Gatte waren auch da.

Es war mal wieder Zeit für Tomkat (Tom Cruise und Katie Holmes in einer Person). Wir hatten sie lange nicht gesehen, sie hielten sich in der letzten Zeit ein bisschen versteckt. Doch bei Tom und Katie scheint alles gut, und alles beim alten. Wir dachten uns nur: Ob sie wohl vergessen hatten sich umzuziehen?

Katie trug ein schwach lavendelfarbenes T-Shirt Kleid (wahrscheinlich Ralph Lauren) und sah aus, als ob sie gleich noch mal zum Wäschewaschen mit bloßen Händen um die Ecke ihrer Blockhütte müsse. Dazu fast unsichtbare Heels, so wie Tom es gerne hat. Tom hatte sich, um Katie zu unterstützen, farblich angepasst: Grautöne, Schiefertöne, Jeans und um echt nicht zu seriös zu erscheinen: ein Hemdteil in der Hose, den anderen draußen. Bisschen Arbeiter-Appeal, gar nicht schlecht, quasi die „TomKats“ vom nebenan.

Heute Abend ging es ja um A M E R I K A. Und seine ehemalige Königin Jacky Onassis, gespielt von Katie Holmes in einem TV-Acht-Teiler „The Kennedys“. Dafür waren wir bei der Premierenfeier in der Academy of Motion Picture Arts and Science in Beverly Hills. Ein echt exklusives Ding, bei dem sich unser Fotograf Tomo ganz dicht an Katie ranmogeln konnte.

„The Kennedys“ hat schon vor Drehbeginn bei der Kennedy-Familie echt keine gute Laune ausgelöst. Eigentlich wollte der renommierte „History Channel“ das Ding zeigen, doch die noch lebenden Kennedys fanden das Projekt mehr als schwierig: nicht akkurat genug und nicht so wie die Geschichte und John „in Wahrheit“ ausgesehen hätten. Also musste Joel Surnow (Produzent und Erfinder der Serie „24“ und eben der „Kenndys“) sein Epos an den kleinen, indie-mäßigen „Reelz“ Channel verkaufen.

Surnow (ein Konservativer) und sein Skriptschreiber (ein Liberaler) hatten sich JFK leider ganz anders vorgestellt, als die Kennedy Familie, der Mr. President-Berater Theodore C. Sorensen und noch ein paar andere Kenndey-Pros (auf der Website www.stopkennedysmears.com kann man zudem sehen, wer alles gegen Katie als Jacky ist…)

Surnow sah den Mann so: JFK nahm ordentlich Medikamente, musste dringend mit sehr vielen Frauen schlafen, weil er sonst Migräne bekam – und er hielt seine kleine Frau als Gefangene mit den Kindern im Weißen Haus fest. Mehr oder weniger. Mit anderen Worten: JFK führte ein Irsinns-Rockstar-Leben und verhielt sich wie ein überforderter Vater/Ehemann in einem Film-Drama. Das versteht Amerika. Da kann es mitreden, und das kann es sich auch im Fernsehen anschauen.

Die „Anti-Rockstar-JFK“-Fraktion findet das unmöglich. Auf der Website erfahren wir aber, worum es in Wahrheit geht. Eine der Echauffierten meldet, der „History Channel“ sollte kein Geld für solche Schweinereien (wie z.B. Kennedy-Sex im Pool mit einer Brünetten, die nicht Jacky ist) ausgeben, sondern sich lieber um die Erziehung und Ausbildung der US-Kids kümmern, damit diese – Achtung! – eines Tages fit sind, um gegen China anzutreten. So was sagt ein Demokrat? Echt?

Die „Anti-Rockstar JFK“ Fraktion hat, wie oft in solchen Fällen, ein Problem mit der sogenannten Wahrheit über den Präsident. Sie spricht über JFK, als sei er ein Mathematikprofessor, der um 20 Uhr ins Bett geht. Sie sprechen nicht von einem, der auf Schmerzmitteln und anderen Tabletten regiert hat, der sich regelmäßig von Dr. Max Jacobsen aka „Dr Feelgood“ ein paar schöne, fitmachende „Vitaminspritzen“ abholte und der seinem davon nicht so begeisterten Bruder Bobby ausrichten ließ: „Mir egal, was es ist – auch wenn es Pferdepisse ist. Es wirkt.“ Diese Mixtur aus den beiden Energien – Staatsmann und „Prescription Drugs“-Mensch – macht Kennedy am Ende ja nur zu einem noch interessanteren Präsident. Von JFK, seinen Looks, seinem sonnengeküssten Gesicht und seiner Behauptung, das neue Jahrzehnt sei jetzt verdammt noch mal da, kann sein Land bis heute nicht genug bekommen.

Das Verhältnis Amerikas zu JFK ist jedenfalls 100% durchsexualisiert.  Da kann man nichts mehr machen. Auch nicht mehr im Nachhinein mit „History Channel“-Aufklärung. Der Name Kennedy verfügt über Super-Attraktion. In circa jeder zweiten Ausgabe von „Vanity Fair“ erscheint irgendeine Geschichte mit „Kennedy“ oder „Jacky“, und das hat offenbar einen ähnlichen Effekt wie bei Frauenzeitschriften, die Diäten aufs Cover tun: Man verkauft doppelt so viel. Selbst JFK-Sohn John John verfügt über diesen vererbten Sex. Wenn Exfreundinnen in Artikeln über ihn berichten, hört es sich immer an, als ob sie eine Mixtur aus einem sehr gut aussehenden Typen, einem Kraftwerk und einem Fabelwesen gedated hätten (oder einen „Jet“ , um es mit Charlie Sheen zu sagen).

„Kann man sagen, dass alle Frauen hinter John John her waren?“ Ich fragte einen Typen im Anzug, der sich heute im Kennedy-Mad-Men Look zurecht gemacht hatte. Er sah aus, als ob er es wissen könnte.

„Ja, kann man so sagen. Ich kannte ihn.“

„Und stimmt das Gerücht, Madonna habe sich für John John in Plastikfolie eingewickelt, sich in sein Bett gelegt und John John durfte sie auspacken?“

Der Mad-Man-Mann-im Kennedy-Anzug hatte davon noch nichts gehört, aber ich weiß sicher, dass sie es getan hat. Madonna muss automatisch das Kennedy-Ding verstanden haben. Wenn eine – dann sie.

Und was war Tomkat? Würden sie je gegen Jackyjohn antreten können?

 

Mehr von Miss Thompson gibt es hier.

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