Norwegen: Die Stimmen der heimischen Bands und des Øya Festivals
Während für Norwegen die Zeit seit Freitagnachmittag stehen geblieben scheint, diskutiert die Welt rege über die Attentate: Wieder hat der Täter ein Gesicht, wieder rücken die Opfer in den Hintergrund. Nun äußern sich einige der norwegischen Bands, die auf dem Øya Festival auftreten werden, zu den tragischen Ereignissen.
In gut zwei Wochen findet das Øya-Festival (09. bis 13. August) mitten in Oslo statt (wir werden vor Ort berichten). Die Veranstalter haben sich inzwischen mit der Regierung abgesprochen: Das Festival wird wie geplant stattfinden, damit so bald wie möglich Normalität ins Leben der Norweger einkehrt.
„Wir hoffen“, so heißt es auf der Webseite des Festivals, „dass die Veranstaltungen in Oslo dabei helfen, den Schleier der Trauer wieder von der Stadt zu lüften und ein tröstlicher Ort der Zusammenkunft werden. Wir wollen Oslo von dem Schrecken zurückerobern, und es mit der großen Vielfalt an kulturellen Aktivitäten füllen, für die diese Stadt bekannt ist.“
Beim Øya Festival treten nicht nur internationale Größen wie Pulp, Portishead, Kanye West und die Fleet Foxes auf, den Großteil der Setlist bilden norwegische Bands. Seit Freitag schon äußern sich diese nun in den sozialen Netzwerken, vor allem auf Twitter und Facebook. Die allgemeine Erschütterung macht sich breit. Lesen Sie hier die Stimmen der Bands aus Norwegen.
Kitchie Kitchie Ki Me O: „Eine riesige Explosion ist gerade mitten in Oslo losgegangen und hat den Regierungssitz getroffen und mehrere Leute getötet, vielleicht ist es ein Terroranschlag. Man spricht davon, dass noch mehr Bomben losgehen werden. Wir haben die Detonation noch 1 km weiter in meiner Wohnung gespürt. Allen, die wir kennen, geht es soweit gut.“
Katzenjammer: „Our thoughts goes to all the friends and family of the victims in the tragedy in oslo yesterday!„
Envy: „Wir sagen keine Konzerte ab, in diesen Zeiten können unsere Songs helfen. Spielt Pendants, spielt!“
Oslo Ess: „Wir sind gesund und munter auf dem Malakoff Rock Festival und sind in Gedanken bei den Betroffenen in Oslo.“
Honningbarna: „All unsere Gedanken sind in Utøya und Oslo. Wir dürfen uns jetzt, in Zeiten von Angst und Terror, nicht spalten. Steht zusammen, verbreitet Liebe!“
Lukestar: „Oslove“
Razika: „Schreckliche Tage hier in Norwegen. Fast 100 Menschen wurden getötet, meist junge Leute. So unfair. Kümmert euch umeinander!“
Montée: „Wir befinden uns in tiefer Trauer wegen der heutigen Ereignisse in Oslo. Unsere Gedanken sind bei allen in Oslo und in ganz Norwegen. Wir werden unser Konzert heute Abend in Molde durchziehen, um etwas Hoffnung zu bringen, bei all dieser Scheiße die gerade abgeht.“
Ida Jenshus: „Eine unmenschliche Tat hat stattgefunden. Ein unglaublicher Tag ist vorbei. Schock, Leere und Sorgen plagen mich. Ein Konzert auf dem Bauernhof in Halten, wo ich heute Abend mit The South singen sollte, wurde abgesagt. Wir werden jetzt nicht schweigen, aber zusammenbleiben und glauben. Meine Gedanken gehen heute abend an die Opfer dieser Tragödie und deren Familien. Sagen Sie allen, die sie lieben ‚Ich liebe dich.‘ Achtet auf einander. On this darkest day, we will stand together. ♥“