Disney+ hat eine turbulente „Alles steht Kopf“-Serie am Start
Die Fortsetzung von „Alles steht Kopf“ wurde im Sommer zum Mega-Blockbuster. Nun gibt es eine eigene Serie - mit überraschendem Konzept.
Die beiden „Alles steht Kopf“-Filme stehen, trotz unterschiedlicher Qualität, für alles, was das Animationsstudio Pixar ausmacht. Wir befinden uns im Kopf der jungen Riley, erst noch Kind, dann Teenager, und ein Team aus unterschiedlichen Emotionen versucht ihre Geschicke zu verarbeiten und sie auf den rechten Weg zu bringen.
Nun gibt es mit „Traum Studios“ eine Disney+-Serie (seit 11. Dezember), die sozusagen zwischen der Handlung der beiden Filme angesetzt ist. Fokus wird aber erstmals nicht auf Freude, Kummer und Wut gelegt, die in den Filmen aufregende Abenteuer in der verzweigten Hirnlandschaft Rileys erleben. Stattdessen stehen Traum-Regisseurinnen und -Regisseure im Mittelpunkt.
Die haben einen reichlich unterschiedlichen Ansatz: Während Paula etwa für kindliche Zauberträume zuständig ist, gibt es auch Filmemacher:innen, die Erfolgsträume oder Albträume inszenieren.
„Alles steht Kopf“-Serie „Traum Studios“: Witzig und sentimental
Die qualitativ hochwertig produzierte Serie hält den Witz der Filme und findet einen Weg, die manchmal altkluge, oft aber sehr berührende Mischung aus nostalgischer Sentimentalität und psychologischer Lehrstunde auf einzelne Episoden zu übertragen. So wird etwa die Verabschiedung eines Schnullers als emotionale Reise gezeigt, die nicht nur der jungen Riley tief in Erinnerung bleiben dürfte.
Knackpunkt der nicht unbedingt originellen Story ist, dass Traum-Chefin Jean die Anforderung ins Spiel bringt, altersgerechte Träume zu produzieren. Während Paula damit fremdelt, weil es ihr gar nicht kitschig genug zugehen kann, brennt Janelle darauf, ihre absurden Ideen als Nachtfeuerwerk für Riley zu inszenieren. Damit sich Paula am Riemen reißt, bekommt sie eine Assistentin an die Seite gestellt (Xeni), die sich eher als Indie-filmerin versteht.
Der Plot deutet schon an, dass die Stärke von „Traum Studios“ darin besteht, die clevere Ausgangssituation der Filme gar nicht erst anzutasten, sondern einen Nischenbereich zu finden, in dem sich dennoch eine spannende Geschichte erzählen lässt. Die ist, der Titel verrät es ja bereits, auch eine hübsche Parodie auf die Traumfabrik Hollywood. Anders als in früheren Pixar-Filmen wird hier aber nicht sarkastisch gegen die Studio-Welt geschossen.
2025 kommt erste Pixar-Serie ohne Filmvorlage
Für Pixar ist die „Alles steht Kopf“-Serie nur ein vergleichsweise kleines Trainingsfeld. Mit „Monster bei der Arbeit“, „Dug Tage“ und „Cars on The Road“ gab es ja bereits Serienableger zu erfolgreichen Filmen der Kreativschmiede. Im Februar 2025 startet mit „Win or Lose“ hingegen die erste Original-Serie von Pixar, die von einem Softballteam an einer Schule handelt.
Pixar-Chef Pete Docter (der Regisseur des ersten „Alles steht Kopf“-Films) nennt es eine „Komödie über Liebe, Rivalität und die Herausforderungen, denen wir uns alle stellen, wenn wir versuchen, im Leben zu gewinnen“. Das sagt an und für sich noch wenig aus, aber „Win or Lose“ dürfte eine der spannendsten Serien des kommenden Jahres sein.