Elton John: Cannabis-Legalisierung ist ein Riesenfehler
Seine eigene Drogen-Vergangenheit hat ihn zum Kämpfer und Helfer gegen Abhängigkeit gemacht
Sir Elton John arbeitet gerade sein Leben und Werk auf. Erst die Musik-Dokumentation „Never Too Late“ bei Disney+. Nun eine lange Personality-Geschichte im amerikanischen „Time“-Magazin, das den 77-jährigen zum „Icon of the Year“ kürt.
Ein kurzer Trailer aus der Cover-Fotosession zeigt ihn Tee trinkend, telefonierend, Faxen machend im Himbeer-farbigen Sakko. Sein nach wie vor bestehendes Augenleiden lässt er sich nicht anmerken.
Teufelszeug Marihuana
Dafür spricht sich der Exzess-gestählte Musiker vehement gegen Drogen aus. Auch Marihuana hält er mittlerweile für Teufelszeug. Er selbst hat vielen Kollegen geholfen, von jeglichem Stoff loszukommen. Er hat sich zeitweise um Eminem gekümmert, er vermittelte Robbie Williams zum ersten Mal in die Reha. Er versuchte in den 1990ern erfolglos, George Michael zu helfen. Und er ist weiterhin Ansprechpartner für neue Fälle.
„Es ist schwer, jemandem zu sagen, dass er ein Arschloch ist, und es ist schwer, das zu hören“, so John in der „Time“-Story. „Letztendlich habe ich mich entschieden, zuzugeben, dass auch ich ein Arschloch bin.“
„Es führt zu anderen Drogen“
Dieser Kampf hat ihn an den Segnungen des legalen Kiffens zweifeln lassen. „Ich behaupte, dass es abhängig macht. Es führt zu anderen Drogen. Und wenn man bekifft ist – und ich war bekifft – denkt man nicht normal“, sagt er heute. „Die Legalisierung von Marihuana in Amerika und Kanada ist einer der größten Fehler aller Zeiten.“
Mittlerweile teilt er die eigenen Erfahrungen in „pre sober“ und „post sober“ ein. Als Mitglied in der Selbsthilfe-Organisation Anonyme Alkoholiker konnte John bereits drei Jahrzehnte Abstinenz feiern.
2020 feierte er mit Glückwünschen und einer Torte das für ihr so wichtige Jubiläum: „Wenn ich vor 30 Jahren nicht endlich diesen Schritt getan hätte, um Hilfe zu bitten, wäre ich längst tot“, kommentierte er die Fotos dieses besonderen Jahrestages. Sein Mann David Furnish, die Söhne, Freunde und Mitarbeiter hatten ihn mit Karten und Blumen beschenkt.
Auch sonst geht hart mit der eigenen Alltags-Unfähigkeit früherer Weltstar-Jahre ins Gericht: „Es war das Peinlichste in meinem Leben, als ich mich in Behandlung begab, dass ich keine Waschmaschine bedienen konnte, Ich dachte nur: ‚Verdammt. Du bist 43 Jahre alt und hast keinen Schimmer. Das zeigt einem, wie verkorkst man ist.’“