Jetzt spricht der Mann, den Sean „Diddy“ Combs sexuell missbraucht haben soll

Jetzt spricht der Mann, den Sean „Diddy“ Combs sexuell missbraucht haben soll: ein John Doe, der Sicherheitsmitarbeiter auf einer White Party gewesen sein soll

Er ist einer der ersten Menschen, die über die angeblichen sexuellen Missbrauchserfahrungen sprechen, die sie durch Sean „Diddy“ Combs erlitten haben sollen: ein Mann, anonymisiert als John Doe, erzählt von seinem mutmaßlichen Trauma, ausgelöst durch die angeblichen Verbrechen des Rap-Moguls.

Am Dienstag (10. Dezember) sprach John Doe mit CNN. Der Mann reichte seine Klage gegen Combs ursprünglich am 14. Oktober ein. Er behauptet, er sei 2007 auf einer der berüchtigten White Parties von Combs unter Drogen gesetzt und sexuell missbraucht worden.

„Die ganze Schwere der Sache begleitet mich bis heute“

Der Kläger sprach vor der CNN-Kamera über seine Scham. Nicht mal seiner Partnerin habe er von den Vorfällen auf den White Parties berichtet.

„Die ganze Schwere der Sache begleitet mich bis heute“, sagt Doe in seinem Haus in New Jersey. Das Kamerabild ist abgedunkelt, man sieht nur seine Konturen, um Anonymität zu wahren. „Es beeinflusst alles, was man für den Rest seines Lebens tut.“ Doe ist der erste Zivilkläger, der in einem Interview mit den Medien über Combs spricht.

Doe arbeitete als Sicherheitsmitarbeiter auf Combs Anwesen in East Hampton, New York. Dort sei er mit Getränken abgefüllt worden, die mit GHB und Ecstasy versetzt waren, heißt es in der Klage. Doe habe sich unwohl gefühlt. „Es war ein unglaubliches Maß an Handlungsunfähigkeit, das ich noch nie zuvor erlebt hatte, und ich fühlte mich machtlos.“

In seiner Klage fordert Doe Schadenersatz und Strafschadenersatz

Dann habe Combs ihn in ein leeres Fahrzeug gestoßen. Ihn darin festgehalten und ihn, trotz seiner Hilferufe, missbraucht. In seiner Klage fordert Doe Schadenersatz und Strafschadenersatz. Aber: „Nichts könnte mir die Person zurückgeben, die ich vor diesem Abend war.“

Manches bleibt allerdings unklar. In der ursprünglichen Klage heißt es, der Angriff habe 2006 und nicht 2007 stattgefunden und John Doe sei nie verheiratet gewesen. Im Jahr 2006 fand Combs‘ White Party in St. Tropez statt, im Jahr 2007 in den Hamptons – wo sich die der Missbrauch ereignet haben soll. CNN wies auf die Unstimmigkeiten hin. Die Anwälte von Doe reichten daraufhin eine geänderte Klage beim Gericht ein.

Mittlerweile ist John Doe auch geschieden

Nach der White Party sei versucht worden, Doe aus dem Umfeld Combs‘ zu entfernen. Er sei gebeten worden, nie mehr für die Sicherheitsfirma zu arbeiten, nachdem er den mutmaßlichen Missbrauch durch Combs gemeldet hatte. „Danach stand ich völlig auf der schwarzen Liste. Ich musste mir ein anderes Gebiet suchen.“

Seinen Job als Securitykraft gab er dann ganz auf. Mittlerweile ist John Doe auch geschieden. In seiner Klage gab er an, dass er in den Jahren danach mit psychischen Problemen zu kämpfen hatte.

Und: ein Prominenter soll den Missbrauch gesehen haben. Und habe das gut gefunden. „Es gab eine bekannte Person, die sah, was passiert ist, und es amüsant fand.“ Der Name wurde bislang nicht bekannt gemacht.

Vertreter von Combs lehnten es am Dienstag ab, sich zu Does Vorwürfen zu äußern. Der Musikproduzent befindet sich derzeit in Bundeshaft in New York City und wartet auf seinen Prozess wegen Sexhandels und organisierter Kriminalität. Im Mai 2025 soll der losgehen. Combs hat sich nicht schuldig bekannt und alle Vorwürfe in etwa 30 Zivilklagen, die im vergangenen Jahr gegen ihn eingereicht wurden, zurückgewiesen.

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