Universal Music bezeichnet Fred Dursts Betrugsvorwurf als „Irrtum“

200 Millionen US-Dollar an Tantiemen soll das Label Limp Bizkit vorenthalten haben. So reagierte das Unternehmen darauf.

Die Universal Music Group (UMG) hat zum ersten Mal auf die Klage gegen sich wegen Betrugs von Fred Durst und seiner Band Limp Bizkit reagiert. In einer neuen Erklärung heißt es, dass die Anschuldigungen des Frontmanns auf einem „Irrtum“ beruhen würden. Die Plattenfirma hat im Zuge dessen die Abweisung des Falls beantragt.

Der Vorwurf – nur „Fiktion“?

„Die gesamte Behauptung der Kläger, UMG habe versucht, Tantiemen zu verheimlichen, ist eine Fiktion“, so das Unternehmen in seinem Antrag vom 22. November, der dem US-amerikanischen „Rolling Stone“ vorliegt. Im Oktober hatte Durst das weltweit größte Musikunternehmen verklagt. Er behauptete, das Label habe „Software und Systeme für Tantiemen entwickelt und implementiert, die absichtlich darauf ausgelegt waren, die Tantiemen der Künstler zu verbergen und diese Gewinne für sich selbst zu behalten“, berichteten mehrere US-amerikanische Medien.

Limp Bizkit glauben an systemisches Problem

Ein schwerer Vorwurf, den der Sänger mit seiner eigenen Erfahrungen begründete. Er und seine Anwälte gaben an, die Universal Music Group schulde der Band bis zu 200 Millionen US-Dollar. Ihre Nachforschungen hätten ergeben, dass Limp Bizkit „nicht einen Cent“ an Tantiemenzahlungen erhalten hätten. In der Klage ist die Rede von Betrug, fahrlässiger Täuschung und Urheberrechtsverletzung. Außer der Rückzahlung forderte die Nu-Metal-Gruppe weiterhin die vollen Eigentumsrechte an ihrer Musik.

In der neuen Klageerwiderung seitens UMG sagte das Unternehmen jedoch, dass sich im Vorfeld bereits um die Auszahlung der Tantiemen gekümmert worden sei. Man habe den Manager von Limp Bizkit kontaktiert, um ein entsprechendes Verkäuferprofil einzurichten und alles in die Wege zu leiten. Die E-Mail-Korrespondenz legte die Firma dem Antrag auf Abweisung bei. In ihrem Verständnis würde diese Mails die Betrugsvorwürfe „entkräften“, so „Rolling Stone“.

Mehr ist nicht drin?

Vorher gab UMG laut „Billboard“ bekannt, dass die Band im Laufe der Jahre 43 Millionen US-Dollar an rückzahlbaren Vorschüssen gezahlt worden seien. Das Label erklärte, es habe kurz darauf mit der Auszahlung der Tantiemen begonnen und bereits über eine Million US-Dollar an die Band ausgezahlt, an Fred Dursts Plattenlabel sogar 2,3 Millionen US-Dollar. Laut der Plattenfirma sei das alles gewesen, was den Musikern an „ausstehenden Tantiemen und Gewinnen“ zustehen würde.

Doch Durst und Co. sind sich sicher: Die Zahlung genügt nicht. „In Anbetracht der enormen Geldsummen, die UMG im Laufe der Jahre durch den Verkauf der Alben von Limp Bizkit und Flawless Records eingenommen hat, […] haftet UMG den Klägern für Urheberrechtsverletzungen in Höhe von mehreren zehn Millionen Dollar, wenn nicht sogar mehr.“

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