Nick Cave entzückt über Dylan-Tweet zu seinem Konzert in Paris

„Ich wusste nicht, dass Bob auf dem Konzert war, und sein Tweet war ein schöner Impuls der Freude", so Cave.

Nick Cave hat seine Dankbarkeit gegenüber Bob Dylan ausgedrückt, der ein Konzert des Musikers in Paris besucht und im Anschluss lobende Worte auf Social Media gefunden hatte.

„Ich war wirklich beeindruckt von dem Lied ‚Joy‘, in dem er singt ‚We’ve all had too much sorrow, now it the time for joy‘, und ich dachte mir, ja, das ist wohl richtig“, schrieb Dylan auf X über Caves Auftritt mit seiner Band The Bad Seeds am 17. November.

Zeit für Freude anstatt Trauer

Auf seiner Website „The Red Hand Files“ hat Cave die Würdigung Dylans nun wie folgt kommentiert: „Ich wusste nicht, dass Bob auf dem Konzert war, und sein Tweet war ein schöner Impuls der Freude, der meinen erschöpften, zombifizierten Zustand durchdrang. Ich war froh, Bob auf X zu sehen, während viele Linke eine Twitterektomie durchgeführt hatten und zu Bluesky gingen. Es fühlte sich bewundernswert pervers an, auf eine Bob-Dylan-artige Weise. Ich hatte tatsächlich das Gefühl, dass es eher eine Zeit der Freude als der Trauer war.“

Hier gelangt ihr zu dem Blog-Post von Nick Cave.

Musik als Mittel zum Eskapismus?

Die Anerkennung Dylans für seine emotionalen und positiven Songs würden das richtige Signal in den aktuell schwierigen politischen Zeiten senden. „Es gab ein solches Übermaß an Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit rund um die Wahl [in den USA], und man konnte nicht umhin, sich zu fragen, wann die Politik zum beherrschen Thema wurde“, sagt Cave.

Es wirkt so, als richte sich der 67-Jährige indirekt auch an starke Meinungsführer im Israel-Palästina-Konflikt wie beispielsweise Roger Waters, der ihn harsch wegen seiner Konzerte im Nahoststaat kritisiert hatte: „Die Welt war durch und durch entzaubert, und ihre fieberhafte Besessenheit von der Politik und ihren Führern hatte so viele Palisaden aufgerichtet, die uns daran hinderten, auch nur im Entferntesten so etwas wie den Geist, das Heilige oder das Transzendente zu erfahren – den heiligen Ort, an dem die Freude wohnt.“

Seine Live-Auftritte, schließt Cave ab, verstehe er als geschützten Raum für Menschen, die sich der krisengebeutelten Welt entziehen wollen: „Ich war stolz darauf, mit den Bad Seeds auf Tournee gewesen zu sein und in Form einer Rock ’n’ Roll-Show ein Gegenmittel gegen diese Verzweiflung zu bieten, das die Menschen an einen Ort jenseits des schrecklichen Dramas des politischen Augenblicks brachte.“

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