20 Jahre „Shaun of the Dead“: Im Pub haben Zombies nichts verloren

Der wichtigste Zombiefilm des Jahres 2004 war nicht Zack Synders Remake von „Dawn of the Dead“, auch nicht George A. Romeros Comeback mit „Land of the Dead“. Sondern diese urbritische Komödie

Der wichtigste Zombiefilm des Jahres 2004 war nicht Zack Synders Remake von „Dawn of the Dead“, auch nicht George A. Romeros Comeback mit „Land of the Dead“. Sondern diese urbritische Komödie: Die Überlebenden flüchten nicht in ein Kaufhaus, sondern an einen Ort, der ihnen heimeliger ist und die nötigen Naturalien bereithält. Sie flüchten in einen Pub, den Safe Space des trinkenden Briten. Hier passiert einem nichts. Ein Ort der Selbstverwirklichung, wie auch des Müßiggangs auf Lebenszeit.

Regisseur Edgar Wright bezeichnet seinen Film als Geschichte über „Idioten, die mit einem Kater am Sonntagmorgen aufwachen und als letzte erfahren, was draußen passiert“. Zwei Lads, deren Gedanken sich derart um ihre großen Sorgen (Arbeitslosigkeit, Trennung von der Freundin) und kleinen Sorgen (Warum stürzt die Playstation ab?) kreisen, dass die Untoten vielleicht als Lebensgefahr, aber nie als Problem erscheinen, das es als erstes zu lösen gilt.

Trailer „Shaun of the Dead“:

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Das Script schrieben Simon Pegg und Wright unter dem Eindruck von Nine Eleven. Sie erkannten einen Widerspruch in der Terrorangst. Die Gefahr neuer Attacken ängstigte jeden, aber der Alltag wartete immer noch mit altbekannten Hindernissen auf. „Wir sahen plötzlich, wie Leute auf politische Umwälzungen reagieren. Aber die kleinen Probleme in unser aller Leben würden deswegen ja nicht verschwinden. Man hört nicht einfach auf, sich vor Spinnen zu ängstigen, nur weil die Welt in die Luft geflogen ist.“

Ihr Film ist eine Parabel über die schleichende Auflösung von Routine und Ordnung, und die Schwierigkeit, dennoch aus einem Muster auszubrechen. Der Job ödet Shaun (Pegg) an, aber er kündigt nicht. Seine Partnerin Liz droht mit Abschied, er will es nicht verstehen. Da kommt die Apokalypse zur Heldenwerdung gerade Recht. Rettet er Liz vor der untoten Meute, hat ihre Liebe eine Zukunft. Neues Blur-ray-Extra zum Jubiläum: die Doku „Shaun of the Dead“: 20 Bloody Years“ (Universal Pictures Germany).

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