„The Road“-Autor Cormac McCarthy liebte 16-Jährige
Der Schriftsteller war in den 70ern mit einer englischen Sängerin verheiratet, als er seine spätere Geliebte in einem Motel kennenlernte.
Star-Autor Cormac McCarthy, der letztes Jahr im Alter von 89 Jahren verstarb, hatte mit 42 Jahren eine Affäre mit einer 16-Jährigen, die er als seine „geheime Muse“ bezeichnete.
Mit nun 64 Jahren hat Augusta Britt diese Verbindung via „Vanity Fair“ öffentlich gemacht. Demnach trafen sich beide in den 70er Jahren an einem Motel-Pool in Tucson, Arizona. McCarthy kam ihr nach eigenen Angaben bekannt vor, auch weil sie gerade seinen Debütroman „The Orchard Keeper“ (Der Feldhüter) las. Erst später glich sie dies zuhause ab, als sie auf das Foto des Autors im Buch stieß.
Britt hatte kein einfaches Leben zu der Zeit, kam aus gleich mehreren Pflegefamilien. Wie sie dem Blatt beschrieb, nahm sie sich am darauf folgenden Tag ein Herz und besuchte den Autor im Motel. Sie hatte neben dem Roman auch einen Revolver eingesteckt, den sie dem Pflegeheimleiter gestohlen hatte. Wie Britt erklärte, wurde sie sowohl von ihrem Vater als auch von Pflegeeltern misshandelt.
McCarthy traf sie wie geplant an. Auf die Frage, ob sie ihn erschießen wolle, antwortete sie lediglich, dass er ihr Buch signieren solle. Beide begannen anschließend eine stürmische Beziehung, obwohl der Schriftsteller seit 1966 mit der englischen Sängerin Annie DeLisle verheiratet war und auch einen Sohn hatte.
Cormac McCarthy hatte Angst, ins Gefängnis zu kommen
Britt deutete gegenüber „Vanity Fair“ an, dass die beiden das erste Mal Sex hatten, als sie 17 und der Schriftsteller 43 Jahre alt war. 1977, nachdem sie nach einer Prügelattacke ins Krankenhaus eingeliefert worden war, bat er sie laut Britts Angaben, ihr Zuhause zu verlassen und mit ihm nach Mexiko zu kommen.
„Ich habe ihn geliebt“, sagte sie dem Magazin. “Er war mein Sicherheitsanker. Ich habe wirklich das Gefühl, dass ich jung gestorben wäre, wenn ich ihn nicht getroffen hätte. Was mir Probleme bereitete, kam später. Als er anfing, über mich zu schreiben.“
Beide reisten reisten schließlich entlang des Pfades von „Blood Meridian“ (Die Abendröte im Westen), dem Roman, an dem McCarthy zu dieser Zeit arbeitete und der 1985 veröffentlicht wurde. Die Erzählung handelt von einem fiktiven Teenager aus Tennessee, der von zu Hause wegläuft und über die Grenze zwischen den USA und Mexiko reist.
Wie Britt deutlich machte, hatte der Autor Angst, wegen Unzucht mit Minderjährigen oder Menschenhandels ins Gefängnis zu kommen. Einmal lieferten sie sich angeblich auch eine Verfolgungsjagd mit der Polizei, auch wenn Recherchen von „Vanity Fair“ ergaben, dass keinerlei Ermittlungen gegen McCarthy verzeichnet worden sind.
Augusta Britt prägte viele Romane von McCarthy
Wie es in dem Bericht heißt, ist es nun nach all den Fakten klar, dass McCarthys „Muse“ einen großen Einfluss auf sein Werk hatte. Die Rede ist von biographischen Spuren in zehn von seinen Romanen, darunter am deutlichsten in „No Country for Old Men“ (Kein Land für alte Männer), in dem eine der Hauptfiguren, Llewelyn Moss, von seiner Frau getrennt wird, die zum Zeitpunkt ihrer Hochzeit gerade einmal 16 Jahre alt war.
Wie Britt betonte, hätte McCarthy ihr zweimal einen Heiratsantrag gemacht, aber beide Male hätte er kalte Füße bekommen. Nach der Mexiko-Reise lebten beide in El Paso, Texas, und erst dort erfuhr sie, dass der Schriftsteller noch verheiratet und Vater war.
Der Autor von „The Road“ (Die Straße) war Zeit seines Lebens ein Mysterium. Er gab nur sehr wenige Interviews und sprach nie über sein Privatleben. Bekannt war nur, dass er dreimal verheiratet war und in Spanien und Texas lebte, bevor er sich in New Mexico niederließ.