David Attenborough „zutiefst beunruhigt“ über KI-Klon seiner Stimme

Attenborough wurde jüngst Opfer eines Identitätsdiebstahls und bezieht nun Stellung dazu.

David Attenborough hat sich klar gegen den Missbrauch von Künstlicher Intelligenz (KI) ausgesprochen. Er sei „zutiefst beunruhigt“, insbesondere wegen des unerlaubten Klonens der menschlichen Stimme, nachdem er selbst Opfer der zweckentfremdeten Technologie geworden war.

Hör mal, wer da spricht

Die meisten Menschen, die schon einmal eine Natur-Doku angeschaut haben, werden seinen Tonfall im Ohr haben. David Attenborough hat eine Stimme mit hohem Wiedererkennungswert. In den vergangenen Wochen häuften sich die Berichte über US-amerikanische Online-Portale, die das markante Timbre des Naturforschers und Journalisten ohne Einwilligung klonten. Das Ergebnis: Zum Verwechseln ähnlich. In den gefälschten Videos kommentierte der vermeintliche Attenborough beispielsweise die US-Wahl oder auch den Krieg in der Ukraine.

Darauf von „BBC News“ angesprochen, schrieb der 98-Jährige am 17. November in seinem Statement: „Nachdem ich mein ganzes Leben lang versucht habe, das zu sagen, was ich für die Wahrheit halte, bin ich zutiefst beunruhigt, dass meine Identität heutzutage von anderen gestohlen wird, und ich lehne es entschieden ab, dass sie sie benutzen, um zu sagen, was sie wollen.“

Ob er dagegen rechtliche Schritte einleiten wird, ist jedoch nicht bekannt.

Ein bisschen zu oft „Her“ geschaut?

Der Dokumentarfilmer ist bei weitem nicht der einzige Fall des übergriffigen Identitätsdiebstahls. Im Mai 2024 machte Schauspielerin Scarlett Johansson ihren Protest gegen das Unternehmen „OpenAI“ öffentlich. Dieses hatte für die neue Version von „ChatGPT“ den Voice-Bot „Sky“ vorgesehen, wohl inspiriert durch das Science-Fiction-Drama „Her“, in der Scarlett Johansson dem Computer „Samantha“ ihre Stimme lieh. Die Stimme von „Sky“ ähnelte der des Hollywood-Stars unheimlich. Eine Zusammenarbeit hatte Johansson allerdings neun Monate vorher aus „persönlichen Gründen“ abgelehnt. „OpenAI“ nahm die Stimme nach massiver Kritik wieder offline, wies die Vorwürfe eines nicht autorisierten Klons aber zurück.

In den USA führte das Problem des Klonens, vor allem im Bereich der Schauspielerei, im vergangenen Jahr zur Verabschiedung des parteiübergreifenden „Nurture Originals, Foster Art, and Keep Entertainment Safe Act“, der die Urheber:innen dieser Klone für ihr Handeln verantwortlich machen soll. Der Gesetzentwurf wurde im August eingebracht.

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