System Of A Down: Serj Tankian hatte sich „emotional zurückgezogen“
„Ich brauchte Sauerstoff – ich hatte das Gefühl, dass zu viel los war.“
In einem Interview hat Serj Tankian von System Of A Down erklärt, wie er sich emotional von der Band abgekapselt habe. Er spricht auch über seine Passivität während der Aufnahmen der letzten Alben im Jahr 2005.
Tankian brauchte Raum zum Atmen
Der Sänger redete mit „Metal Hammer“ über seine Verbindung mit den letzten Platten von System Of A Down: „Mezmerize“ und „Hypnotize“. Beide entstanden im Jahr 2005. Dazu sagte er wohl: „Ich hatte eine ganz besondere Beziehung zu den letzten paar Alben, weil ich mich während der Aufnahmen bis zu einem gewissen Grad emotional von der Band zurückgezogen hatte.“ Daraufhin erklärt der 57-Jährige, dass er das Gefühl gehabt hätte, seine Musik nicht richtig einbringen zu können und gedrängt zu werden. Und das habe ihn bei der Teilnahme passiv werden lassen. „Ich war in einer merkwürdigen Lage. Ich habe mich kreativ eingebracht, aber ich habe nicht… ich weiß auch nicht. Ich brauchte Sauerstoff – ich hatte das Gefühl, dass zu viel los war.“
Plattenaufnahme hatte „schöne Momente“
Nichtsdestotrotz fügte er im selben Interview hinzu, dass die Aufnahmen der Alben auch „ihre schönen Momente hatten“. Denn von den Songs sei er immer noch überzeugt. „Aber wenn ich daran zurückdenke, erinnere ich mich auch daran, dass es eine seltsame Phase in meinem Leben war, und das ist etwas, dessen ich mir auch bewusst sein muss. Wir haben es wirklich genossen, die Alben in Rick Rubins Haus in Laurel Canyon aufzunehmen, direkt gegenüber vom Houdini-Haus.“
System Of A Down seien keine Einheit
Bereits im August 2024 berichtete Tankian „Loudwire Nights“, dass er sich nicht als Teil einer Band betrachte. Das störe den Sänger aber anscheinend nicht. So sagte er dazu: „Die Idee, dass alle immer in allem einer Meinung sein müssen, ob es nun um Tourneen oder Aufnahmen oder irgendetwas anderes geht, ist mir schleierhaft. Manche Leute sagen: ‚Das ist eine Band. Sie ist eine Einheit.‘ Aber das sind wir nicht.“ Für ihn seien Kompromisse einfach ausreichend. „Das können ein, zwei Shows im Jahr oder irgendetwas anderes sein. Die Hauptsache ist, ich bin damit zufrieden.“
System Of A Down haben seit „Hypnotize“ (2005) kein neues Album mehr herausgebracht, nur zwei Singles im Jahr 2020 lieferten den Fans etwas neues Material.