Die enttäuschendsten Alben aller Zeiten (29): Pink Floyd – „The Final Cut“

Das Pink-Floyd-Album „The Final Cut“ klingt einfach wie eine Aneinanderreihung von Outtakes aus „The Wall“.

Eine Erfolgssträhne kann nicht ewig anhalten. Und wenn Sie ein erfolgreicher Aufnahmekünstler mit einer langen Karriere sind, kommt unweigerlich der Moment, in dem Fans und Kritiker von einem neuen Album enttäuscht sind.

Dies kann daran liegen, dass ein großes Experiment sich nicht wie erhofft ausgezahlt hat. Sich der Geschmack schnell geändert hat. Man plötzlich als Relikt der Vergangenheit abgetan wird. Dass man etwas so Kühnes und Innovatives geschaffen hat, dass sein Genie erst in den kommenden Jahren gewürdigt wird. Oder dass man einfach einen Blindgänger produziert hat, aufgrund einer Kombination aus körperlicher und kreativer Erschöpfung. Dem unerträglichen Stress, sich selbst übertreffen zu wollen. Und vielleicht dem Einfluss bestimmter chemischer Substanzen.

Für wirklich große Künstler kann ein enttäuschendes Album lediglich eine kleine Unebenheit auf dem Weg zu einer langen, erfolgreichen Karriere sein. Bob Dylan hat viele Alben, die man getrost als „enttäuschend“ bezeichnen kann. Und sie haben die Nachfolger nur noch beeindruckender und interessanter gemacht. Dasselbe könnte man von David Bowie, Madonna, Jay-Z, Stevie Wonder, den Rolling Stones und anderen Künstlern sagen, deren Karrieren mehrere Generationen umfassen.

Bewertung: Auch abhängig vom Zeitpunkt

Der amerikanische ROLLING STONE hat eine Liste der 50 enttäuschendsten Alben der Musikgeschichte zusammengestellt. Es müssen einige wichtige Vorbehalte gemacht werden, bevor verschiedene Fan-Armeen Pläne schmieden, unsere Büros in Brand zu setzen. Oder SWAT-Teams auf unsere Häuser loszulassen. Wir lieben einige dieser Alben absolut. Ein Album kann in dem Moment, in dem es herauskommt, als enttäuschend angesehen werden. Und später für immer neu bewertet werden.

Dies hat vor allem mit dem Zeitpunkt und dem kritischen Konsens zu einem bestimmten Zeitpunkt zu tun. Und ein Album, das als B+/A- angesehen wird, ist immer noch enttäuschend, wenn es auf eine Reihe von A/A+-Alben folgt.

Außerdem würde ein enttäuschendes Album von einem unglaublich talentierten Künstler wie Radiohead oder U2 als Meisterwerk angesehen werden, wenn es von fast jedem anderen veröffentlicht worden wäre. (Wir haben uns die Entscheidung, „The King of Limbs“ und „Songs of Innocence“ hier aufzunehmen, wirklich schwer gemacht. Haben sie aber letztendlich doch aufgenommen.)

(Und wenn Sie unsere Häuser stürmen, weil wir Ihre Lieblingsband hier aufgenommen haben, können Sie das dann wenigstens tagsüber machen? Es ist nervig, wenn sie mitten in der Nacht hereinstürmen. Außerdem ist „The King of Limbs“ verdammt gut. Reißt euch zusammen, Radiohead-Armee.)

Die enttäuschendsten Alben aller Zeiten (29): Pink Floyd – „The Final Cut“

Wie knüpft man an eine Reihe von Alben wie „The Dark Side of the Moon“, „Wish You Were Here“, „Animals“ und „The Wall“ an? Wenn man Roger Waters, der Kopf von Pink Floyd, ist, feuert man den Keyboarder Richard Wright. Besteht darauf, jeden Song komplett selbst zu schreiben, auch wenn David Gilmour beim Schreiben eines kleinen Stücks namens „Comfortably Numb“ auf dem letzten Album geholfen hat.

Und stellt ein weiteres Konzeptalbum über die Übel des Krieges und den Verlust des Vaters zusammen.

Und als ob das die Band nicht schon genug verärgern würde, betiteln Sie es als „ein Requiem für den Nachkriegstraum von Roger Waters, aufgeführt von Pink Floyd“, was sie im Grunde alle auf den Status einer Begleitband herabwürdigt.

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Nun wäre das alles einigermaßen erträglich, wenn das Album seinem besten Werk gerecht würde. Aber abgesehen von ein paar Songs wie „The Gunner’s Dream“ kommt es dem nicht einmal nahe. Es klingt einfach wie eine Aneinanderreihung von Outtakes aus „The Wall“.

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