Steve Nicks fordert Musiker:innen auf, sich politisch zu positionieren
Die Rockikone wünscht sich von ihren Musikkolleg:innen, dass sie die Menschen zur Wahl ermutigen.
Am 5. November ist es soweit: Die US-Wahlen starten und es entscheidet sich, wer den Posten des Präsidenten oder der Präsidentin übernimmt. Um genügend Menschen dazu zu animieren, ihr Kreuzchen auf dem Stimmzettel zu setzen, sollen Musiker:innen aushelfen – das fordert zumindest Stevie Nicks. Die ehemalige Fleetwood-Mac-Sängerin wünscht sich mehr politische Songs und Beiträge von ihren Kolleg:innen.
„Schreibt ein paar Song, über das, was passiert, so wie ich es getan habe“
Als Gast in der US-amerikanischen Talkshow „Morning Joe“ sprach Stevie Nicks mit der Fernsehmoderatorin Mika Brzezinski über die bevorstehenden US-Wahlen. Auf Brzezinskis Frage, was andere Sängerinnen „in diesem Moment“ tun könnten, antwortete die 76-Jährige, dass man sich politisch mehr einsetzen solle. Unabhängig davon, wer diese Wahl gewinne, müsse man weiterhin für sein Recht einstehen: „Weißt du, wenn man wirklich darüber nachdenkt, ist es egal, wer gewinnt, es ist noch nicht vorbei. Richtig, ich meine die Regierung, was auch immer, wir müssen einen Weg finden, um Roe v. Wade zurückzubringen.“ Damit bezieht sich die Sängerin auf die Grundsatzentscheidung zum Abtreibungsrecht, durch das Frauen das Recht haben, über eine Abtreibung zu entscheiden. Dieses wurde allerdings 2022 wieder aufgehoben, wodurch die Entscheidung über die Abtreibungsgesetze wieder den einzelnen US-Bundesstaaten überlassen wurde.
Dafür setzt sich Stevie Nicks auch in ihrem neuen Song „The Lighthouse“ ein, der Frauen dazu aufruft, ihre Rechte auf reproduktive Gesundheitsversorgung in den USA und darüber hinaus einzufordern. Solche Protestlieder seien in der Vergangenheit die Norm gewesen und mit der Zeit immer weniger geworden, so Nicks: „Ich meine, wir mussten uns alle für eine Sache entscheiden, das ist die Sache, für die ich mich entschieden habe, aber weiß du was? In den 50ern, 60ern und bis in die 70er-Jahre hinein haben alle Protestlieder geschrieben, Bob Dylan, Joan Baez, Joni Mitchell, Stephen Stills.“ Dementsprechend appelliert sie an „musikalischen Poeten“ genau solche Lieder wieder aufleben zu lassen, auch wenn es „beängstigend“ sein kann: „Ich meine, es gab einen Punkt, an dem ich dachte: ‚Ich habe ziemlich Angst, diesen Song zu veröffentlichen‘“. Davon habe sich die Künstlerin jedoch nicht einschüchtern lassen: „Also veröffentliche ich diesen Song und ich liebe es, ihn zu veröffentlichen, weil ich denke, dass die Leute ihn hören.“
Hört hier „The Lighthouse“:
Vote!
Abschließend fragte Brzezinski: „Was ist deine Warnung an uns alle im Moment?“, woraufhin Nicks die Wichtigkeit des Wählen hervorhob: „Für mich war es so: Lies die Worte, höre dir das Lied an und wähle. Egal, was passiert.“
Allerdings gab die Musikerin ebenfalls zu, selbst erst im Alter von 70 Jahren zum ersten Mal gewählt zu haben. Dies sei jedoch eines der wenigen Sachen, die sie bereuen würde. Schließlich gäbe es keine Ausrede dafür, nicht seine Stimme abzugeben: „Es gibt so viele Gründe, man kann sagen: ‚Nun, ich hatte keine Zeit‘, dies und das. Aber auf lange Sicht, hastest du wirklich keine Stunde Zeit? Hattest du keine Stunde deiner Zeit, die du hättest nutzen können, um wählen zu gehen?“