Mord beim Taylor-Swift-Tanzkurs: Täter besaß Terror-Material
Er wurde bereits für den Mord an drei Mädchen angeklagt. Nun wurde terroristisches Material bei dem 18-Jährigen gefunden.
Bei einem Messerangriff im Juli 2024 brachte er drei Kinder im Alter von sechs bis neun Jahren bei einem Taylor-Swift-Tanzkurs im englischen Southport um. Berichten zufolge wird Axel Rudakubana nun auch für zwei weitere Taten angeklagt. Zum einen solle der 18-Jährige im Besitz von terroristischem Material gewesen sein. Zum anderen habe er das tödliche Toxin Rizin hergestellt.
Eine Wohnungsdurchsuchung führte zu verdächtigen Spuren
In seiner Wohnung entdeckte man laut „Bild“ bei einer Durchsuchung eine PDF-Datei von einem Al-Qaida-Terrorbuch mit dem Titel „Militärische Studien zum Dschihad gegen die Tyrannen“. Ebenso konnte man ihm die Herstellung des Giftstoffes Rizin nachweisen. Zum Verständnis: Durch das Eindringen in die Körperzellen und der dortigen Produktionsbehinderung von Proteinen kann Rizin zum Tod führen.
Beide Entdeckungen stellen zwei neu einzuschätzende Straftaten dar. Nichtsdestotrotz würde man den Täter nicht als terroristisch einstufen, so die Berichte der Polizei.
Rudakubanas Tat sei „kein terroristischer Vorfall“
Der Polizeipräsidentin von Merseyside zufolge, Serena Kennedy, habe man am Tatort des Mordes keine Spuren von Rizin gefunden. Laut der britischen Gesundheitsbehörde sei auch so niemand mit dem Gift in Berührung gekommen. Von daher bestehe für die Öffentlichkeit keine akute wie konkrete Gefahr.
Zur Tat meinte Kennedy: „Ich bin mir bewusst, dass die neuen Anschuldigungen zu Spekulationen führen können. Für die Angelegenheit, wegen der Axel Rudakubana nach dem Terrorismusgesetz angeklagt wurde, muss kein Motiv nachgewiesen werden. Damit eine Angelegenheit zu einem terroristischen Vorfall erklärt werden kann, müsste ein Motiv nachgewiesen werden.“
Die Wut der Stadt
Rudakubang wurde für den Mord an den Mädchen am 29. Juli verhaftet. Neben den drei Todesopfern wurden acht weitere Kinder sowie zwei Erwachsene verletzt.
In Southport kam es zu tagelangen Krawallen – auch weil die sozialen Medien Desinformationen über den Mörder verbreitet haben. Nachdem man davon ausging, dass es sich bei dem Mörder um einen radikalen Islamisten handelte, wurden die Ausschreitungen schlimmer. Hotels wurden angegriffen, in denen Asylbewerber wohnten. Moscheen wurden bedroht. Laut der Polizei sei Rudakubang jedoch in Wales bei ruandischen Eltern geboren und wurde christlich erzogen. Es bestehe keine Verbindung zum Terrorismus.