Mike Shinoda über Linkin Park: „Der beste Teamgeist, den wir je hatten“
Für den Co-Frontmann sei die Zusammenarbeit mit Chester Bennington einzigartig gewesen. Und jetzt?
Mike Shinoda hat über das Zusammengehörigkeitsgefühl in der neuen Besetzung von Linkin Park gesprochen. „Die Dynamik von allen in der Band, aber besonders unter denen, die am längsten dabei sind, ist so gut. Sie ist wirklich gut. Für mich ist es einfach der beste Teamgeist, den wir je hatten“, ließ Shinoda verlauten.
Keine Kritik an der früheren Besetzung
Um nicht missverstanden zu werden, fügte das Gründungsmitglied im Podcast zum angekündigten Album „From Zero“ hinzu: „Ich sage das nicht, um die alte Besetzung zu kritisieren. Ich sage das speziell über das Wachstum von Brad, Joe, Dave und mir.“
Die übrig gebliebenen Linkin-Park-Musiker müssen seit 2017 auf ihren Frontmann Chester Bennington verzichten, nachdem der sich selbst das Leben nahm. Die Band pausierte ihr musikalisches Schaffen für einige Jahre. Erst im September 2024 veröffentlichten Linkin Park mit neuer Co-Sängerin Emily Armstrong wieder neue Musik. Ihre Single „The Emptiness Machine“ stieg in mehreren Chartslisten bis auf den ersten Platz.
Mike Shinoda: „Das ist ein verdammt verrücktes Gefühl“
Angesprochen darauf, was die Band im Moment am meisten zusammenhalte, entgegnete der Gitarrist und Rapper es sei vor allem Dankbarkeit. „Jeder von uns hat einen wirklich guten Platz. Und ein Grund dafür ist die Dankbarkeit, dass wir wieder aktiv sein können“, fuhr er fort und gab ein Beispiel, wie sich die Pause nach Benningtons Tod für ihn angefühlt habe. „Stell dir vor: Das, was du am liebsten auf der Welt machst, wird dir weggenommen. Du kannst es nicht mehr länger machen. Es ist weg. Und dann lebst du eine Zeit lang damit. Und irgendwann kommst du an den Punkt und sagst zu dir: ‚Jetzt bekommst du es zurück!‘ Das ist ein verdammt verrücktes Gefühl.“
„Das, wonach wir am Ende mehr als alles andere gesucht haben“
Im Gespräch redete Mike Shinoda nicht nur über die Gegenwart und die Zukunft der Nu-Metal-Gruppe. Er erinnerte auch an seinen ehemaligen Bandkollegen Bennington und ließ die Arbeit mit ihm Revue passieren. „Mit Chester hatte ich einen Menschen, dem ich Ideen geben konnte. Und er konnte sie zum Leben erwecken wie niemand sonst. Es war erstaunlich“, sagte „The Glue“, wie er von seinen Bandkolleg:innen auch genannt wird. Er gab zu, dass es ihm außerhalb von Linkin Park oft schwer gefallen sei, mit anderen Musiker:innen so zusammen zu arbeiten, wie mit dem verstorbenen Frontmann.
„Mit der Zeit wurde mir klar, dass es noch etwas anderes gibt. Es gibt etwas Unbekanntes, das man nicht quantifizieren, nicht messen und nicht planen kann. Es ist entweder da oder nicht“, fügte er hinzu. Ob das bei Linkin Park in der neuen Besetzung heute auch zutreffe? „Das war das, wonach wir am Ende mehr als alles andere gesucht haben. Und ich denke, dass wir es jetzt endlich haben“, sagte er abschließend über das aktuelle Line-up mit Frontfrau Emily Armstrong.
Das angekündigte Album „From Zero“ soll am 15. November erscheinen. Zur neuen Platte haben Linkin Park zudem eine Tournee angekündigt.