The Cure: Robert Smith verrät den „Höhepunkt meines Lebens“

Robert Smiths Highlight: ein Treffen mit Fußball-Idol Stan Bowles.

Robert Smiths Liebe zum Fußball ist bekannt. In der Vergangenheit legte er The-Cure-Konzerte absichtlich auf die Tage zwischen den WM-Spielen, damit er ja nichts verpasst. Seit seiner Kindheit ist er Fan der Queens Park Rangers. Da musste er zuletzt leidensfähig sein. Der Traditionsklub beendete die letzte Saison auf dem 18. Platz der EFL Championships, also der zweiten Liga der Premier League.

Aber Smith bleibt seiner Mannschaft treu. Wie er in einem Interview sagte, sei Fußball ihm manchmal sogar wichtiger als Musik. Ein Curry mit Fußballer Stan Bowles sei gar „der Höhepunkt meines Lebens“ gewesen. Der ehemalige Nationalstürmer von England und der Queens Park Rangers starb im Februar, nachdem bei ihm 2015 Alzheimer diagnostiziert worden war. Er wurde 75 Jahre alt. Die Vereinslegende erzielte 97 Tore für die Queens Park Rangers.

Im ausführlichen Videointerview, nachzusehen und nachzuhören auf der Cure-Website, spricht Robert Smith nicht nur über die kommende Platte „Songs of a Lost World“, sondern auch übers Kicken. Und seine Enttäuschung über den Fußball, und was aus ihm geworden sei.

„Vor etwa zehn Jahren habe ich aus vielen dummen kleinen Gründen meine Liebe zum Fußball verloren“, sagt der Cure-Boss. „Jede Saison wird immer vorhersehbarer oder langweiliger. Ich unterstütze niemanden mehr, ich interessiere mich einfach nicht mehr wirklich für Fußball“, erklärte Smith.

„Als Kind war Bowles mein Idol!“

Das Treffen mit Stan Bowles habe ihn aber stolz gemacht. „Ich habe Stan Bowles kennengelernt. Als ich das letzte Mal bei einem Footballspiel war, gab es ein Meet-and-Greet mit ihm bei den Rangers. Ich bin mit ihm Curry essen gegangen, was der Höhepunkt meines Lebens war, denn als Kind war er mein Idol!“

Aber auch der 65-Jährige Smith schiebt den Blues des enttäuschten Fans, der sich vom „kommerziellen Fußball“ verraten fühlt. „Ich habe mich in den Fußball verliebt, als er noch etwas ganz anderes war. Es klingt wirklich mürrisch, aber es ging um andere Dinge. In den 70er Jahren war der Besuch von Fußballspielen eine Art Initiationsritus und eine ganz andere Erfahrung. Die Fußballer selbst waren lustiger. Sie waren vor dem Spiel der QPR in der Kneipe. Es war eine andere Welt.“

Und weiter: „Es ist einfach sehr geschäftlich geworden. Beim Fußball geht es darum, Sachen zu verkaufen. Alles dreht sich um Sponsoring und Wetten. Es berührt mich nicht mehr so wie früher. Ich schaue mir immer noch die EM und die WM an. Ich war Gastgeber einer EM-Finalnacht.“

„Spanien war die beste Mannschaft“

Seine Nationalmannschaft feuert Smith noch immer an. „Ich habe jedes Spiel gesehen und miterlebt, wie England ins Finale gestolpert ist. Ich war die einzige Person, die spanisches Bier trank, und ich war die einzige, die am Ende lächelte!“

Mit der Euro 24 hat er seinen Frieden geschlossen: „Im Grunde bin ich immer noch Fußballfan, weil Spanien die beste Mannschaft des Wettbewerbs war. Sie hätten den Wettbewerb gewinnen sollen und ich war glücklich. Ich habe meine Liebe zum internationalen Fußball aus demselben Grund verloren, aus dem ich meine Liebe zu vielen internationalen Sportarten verloren habe. Weil man sich entweder auf die Idee einlässt, dass es um ‚mein Land gegen dein Land‘ geht, oder nicht.“

„Wenn man das tut, ist es von Natur aus dumm und widerspricht allem, woran ich glaube! Wenn es Mitglieder einer Nationalmannschaft gibt, die kaum in dem Land waren, für das sie spielen, dann wird es absurd!“

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