Kanye West wird wegen Missbrauchsvorwurf angeklagt
Die frühere Mitarbeiterin weitet damit ihre im Juni eingereichte Klage um die schweren Anschuldigungen aus.
Kanye Wests ehemalige Assistentin Lauren Pisciotta wirft dem US-Rapper Missbrauch vor. Von 2021 bis 2022 arbeitete sie für West – in der Zeit fand angeblich auch der Vorfall statt. Während einer Studiosession in Santa Monica, bei der auch Sean „Diddy“ Combs vor Ort gewesen sein soll, setzte er sie mithilfe eines Getränks unter Drogen und beging dann laut Klageschrift „sexuelle Nötigung“, von der sie wohl erst Jahre später erfuhr.
Kanye West
Erste Klage im Sommer, jetzt die Erweiterung
Pisciotta klagte bereits im Juni 2024 gegen ihren früheren Chef. Zu dem Zeitpunkt prangerte sie die feindselige Arbeitsumgebung, offene Rechnungen, das ungerechtfertige Rauswerfen sowie sexuelle Belästigung an. Inzwischen dehnte die Ex-Assistentin Wests die Klage um den Punkt des Missbrauchs aus.
Da Lauren Pisciotta sich nach dem mit Drogen versetzten Getränk (nur wer trank, durfte im Studio bleiben – so laut Klageschrift die Regel) wirr fühlte und bald an keine Details des Abends erinnern konnte, brauchte es Jahre, um sich dem Übergriff überhaupt bewusst zu werden.
Streit mit einer Frau führten zur Offenbarung
Ganz konkret erfuhr sie davon erst, als sie der Grund für einen Streit zwischen dem Musiker und einer Frau war. Auch wenn diese nicht namentlich genannt wird, sollte es sich laut „People“ hierbei um Wests Ex-Gattin Kim Kardashian handeln. Die Frau warf Kanye West vor, er habe sie mit der besagten Mitarbeiterin hintergangen. Als diese den Vorwurf entkräftigen wollte, meinte West wohl, dass an dem Abend wohl etwas „miteinander gemacht“ wurde.
Nachdem Pisciotta West angeblich gesagt hatte, dass sie sich nicht daran erinnern könne, lachte ihr damaliger Boss wohl und sagte ihr, dass „Frauen es lieben zu sagen, dass sie sich nicht erinnern“, so die Aussage in der Beschwerde. Und weiter heißt es in der Klage, die „People“ vorliegt: „Bis zu diesem Zeitpunkt, unmittelbar vor diesem Gespräch, war sich die Klägerin nicht bewusst, dass sie in dieser Studionacht von Kanye West, alias Ye, geschlechtlicher Gewalt und sexuellen Übergriffen ausgesetzt war“.
Es kam zu weiteren Annäherungsversuchen
Ein weiterer Übergriffsversuch ereignete sich bei einem „Album-Workshop“ im St. Regis Hotel in San Francisco, als der Rapper um sechs Uhr am Morgen im Juli 2021 „aggressiv an die Tür ihres Hotelzimmers geklopft“ habe und dann „in ihr Zimmer eingedrungen“ sei, mit dem Vorwand, er müsse ihre Dusche benutzen, weil seine nicht funktionieren würde. Dann ließ er wohl „sein Handtuch fallen lassen“ und versuchte, „seinen nackten Körper gewaltsam auf und seinen Penis in das Gesicht der Klägerin zu stoßen“. In der Klageschrift heißt es dazu, dass er erst ihre „Bitten, aufzuhören, ignorierte“ und danach wohl „schnell wegging“, nachdem er sich noch „entschuldigte“.