Bruce Springsteen: Tribünen-Tickets für 500 Euro – aber sonst geht’s, ja?
Monsterpreise für Tribünenplätze im Berliner Olympiastadion. Ticketmaster schießt aus allen Rohren.
Der Boss wird seinem Image als „Working Class“-Hero gerecht. Oder weiß er gar nicht, welche Preise der Konzertkartenverkäufer Ticketmaster etwa für sein Konzert im Berliner Olympiastadion aufruft?
Am heutigen Montag (07. Oktober 2024) hat der Prio-Vorverkauf der Springsteen-Tour 2025 für Magenta-Kunden begonnen. Und die Preise sind gepfeffert. Wer Bruce Springsteen mit guter Sicht erleben will, Seitentribüne direkt an der Bühne, muss zu „Platin-Tickets“ greifen: Rund 500 Euro. Fünfhundert. Wären die Tickets aus echtem Platin, hätte man danach vielleicht noch eine Wertanlage.
91 Euro für die Billo-Plätze
Richtig lustig wird es bei den anerkannt schlechtesten Plätzen im nicht gerade von brillantem Live-Sound gesegneten Berliner Olympiastadion. Für ein Ticket am direkt gegenüber liegenden Ende der Bühne, also Oberrang, Block 37, bezahlt man rund 91 Euro.
Stehplatztickets ab der Stadionmitte kosten immer noch bezaubernde 128 Euro. Zahlen für „FOS“, also „Front of Stage“ waren für ROLLING STONE nicht einsehbar. Als wir nach einer Stunde Warteschlange zum Zuge kamen, war dieser Bereich ausverkauft.
Ob hier die berüchtigte „dynamische Preisgestaltung“ vorliegt, ist bislang noch unklar. Der Unterrang der Seitentribüne (Block E) wurde mit ursprünglich 191, 50 Euro angegeben. Erst der Klick auf einzelne Block-E-Sitze überraschte dann mit dem fast dreifachen Preis.
Oasis hatten auch schon Ärger
Kein Wunder jedenfalls, dass bei solchen saftigen Preisen zumindest für Magenta-Kunden für viele (Sitz-)platzbereiche Karten am Mittwochnachmittag noch locker zu erwerben waren.
Dass die Wut vieler Bruce-Springsteen-Fans sich nun auch gegen Ticketmaster richten wird, scheint vorprogrammiert. Zuletzt ernete der Kartenanbieter in der Causa Oasis viel Kritik, weil für deren Großbritannien-Konzerte „Dynamic Pricing“ zum Einsatz kam (375 Britische Pfund für Innenraum-Tickets im Wembley-Stadion, anyone?). Der Protest wurde derart stark, dass Noel und Liam Gallagher selbst sich – etwas halbherzig – von Ticketmaster distanzierten.