Serie der Woche: „Made In Germany“
Da ist Ani, die erst wütend und dann traurig wird, als sie beim Gewerbeaufsichtsamt miterlebt, wie ihr vietnamesischer Vater, der als „Schlitzauge“ beschimpft wird, trotzdem auf den Knien darum fleht, sein Restaurant nicht zu schließen. Da ist Jamila, die Halb-Jamaikanerin ist und es gar nicht leiden kann, wenn Jungs nur wegen dieses „Milchkaffee-Dings“ auf sie stehen und keine exotische Frucht sein will. Da ist Coumba, die als schwarzes Model mit Kopftuch auf dem von Diversität besessenen Werbemarkt eine echte Chance hat. Und da sind Zehra, Mo und Nikki. Sie sind alle in Berlin aufgewachsen, sie stehen für die Vielfalt der Stadt, aber auch immer zwischen den Kulturen, wenn sie auf der einen Seite mit Migrations-Klischees und auf der anderen mit den traditionellen Vorstellungen ihrer Eltern konfrontiert werden.
An den Ton des Sechsteilers, der in jeder Episode jemand anders aus diesem Freundeskreis zur Hauptfigur macht, muss man sich erst gewöhnen – an improvisierte Dialoge und daran, dass hier Laien auf Profischauspieler:innen treffen. Doch genau das macht den spröden Charme von „Made in Germany“ aus. (ARD)