Diddys Anwalt wirft Behörden rassistische Motive vor
Der Rechtsbeistand des angeklagten Diddy vermutet „gezielte Verfolgung eines erfolgreichen schwarzen Mannes“.
Der Anwalt von Sean „Diddy“ Combs hat Vorwürfe gegen die US-Bundesbehörden erhoben. In einem Interview, das in der neuen TMZ-Dokumentation „The Downfall of Diddy: The Indictment“ zu sehen ist, äußerte sich Marc Agnifilo, der Anwalt des Rappers. Ihm zufolge würde Anklagen gegen seinen Mandanten einen Versuch darstellen, einen erfolgreichen schwarzen Mann gezielt zu Fall zu bringen.
Anwalt spricht von gezielter Verfolgung seines Mandanten
Agnifilo führt weiter aus, dass Diddy ins Visier der Bundespolizei geraten sei, weil es den Behörden nicht gelungen sei, ihn in Zusammenhang mit Steuerangelegenheiten oder seinem Geschäftsimperium zu belasten. Stattdessen hätten sie begonnen, sein Privatleben zu durchleuchten. Diese Anschuldigungen folgen der Anklage Diddys, mit bürgerlichem Namen Sean Combs, wegen mutmaßlicher Verbrechen wie Sexhandel und Erpressung.
Laut der Staatsanwaltschaft des Southern District of New York wird Diddy beschuldigt, Frauen und Personen in seiner Umgebung missbraucht und bedroht zu haben, um seine sexuellen Wünsche zu befriedigen und seinen Ruf zu schützen. Interessanterweise äußerte sich auch der New Yorker Bürgermeister Eric Adams ähnlich, nachdem er ebenfalls von der SDNY angeklagt worden war. Adams, der Diddy einst symbolisch einen Schlüssel zur Stadt überreichte, sprach ebenfalls von rassistischen Motiven hinter den Ermittlungen.
Diddy will für „nicht schuldig“ plädieren und seine Unschuld beweisen
Die Anklageschrift gegen Diddy wurde inzwischen veröffentlicht. Sie beschreibt detailliert, wie der Musiker sein Geschäftsimperium genutzt haben soll, um unter anderem Zwangsarbeit, Bestechung und Behinderung der Justiz zu betreiben. Besonders heikel ist der Vorwurf, dass der wiederholte körperliche und sexuelle Missbrauch „weithin bekannt“ gewesen sei, unter anderem durch ein Überwachungsvideo, das einen Vorfall mit seiner ehemaligen Freundin Cassie Ventura zeigt.
Diddys Anwalt reagierte auf die Anschuldigungen mit Enttäuschung. Er betonte, dass Combs nichts zu verbergen habe und freiwillig nach New York gekommen sei, um sich den Vorwürfen zu stellen. Er kündigte an, dass der Musiker vor Gericht auf „nicht schuldig“ plädieren werde und seine Unschuld beweisen möchte. In einem Interview erklärte Agnifilo, dass Diddy entschlossen sei, seine Geschichte in seinen eigenen Worten zu erzählen. Besonders heftig kritisierte er den Umgang der US-Regierung mit erfolgreichen schwarzen Männern, die systematisch ins Visier genommen würden.
Diddy selbst wurde nach seiner Verhaftung in Manhattan in ein Untersuchungsgefängnis in Brooklyn überführt. Vor Gericht möchte er nicht nur die Anschuldigungen bestreiten, sondern auch erklären, warum während der Durchsuchung seines Anwesens rund 1000 Flaschen Babyöl gefunden wurden. Diese Tatsache sorgte in den Medien für Schlagzeilen und wurde von Agnifilo in einem scherzhaften Ton entkräftet: „Diddy kauft eben in großen Mengen bei Costco ein.“