Sean „Diddy“ Combs: Anwalt relativiert Babyöl-Beschlagnahmung
Combs' Anwalt plädiert unter anderem dafür, „nicht so puritanisch“ zu sein.
Im Rahmen des Skandals um den inhaftierten Rap-Mogul Sean „Diddy“ Combs gab nun Combs‘ Anwalt Marc Agnifilo ein Statement ab. Unter anderem sprach er über die laut Medienberichten in Combs‘ Anwesen beschlagnahmten 1000 Flaschen Babyöl und Gleitmittel.
Dabei versuchte der Jurist offenbar etwas zu relativieren – zumindest was die Anzahl der beschlagnahmten Flaschen angeht. „Ich glaube nicht, dass es 1.000 waren. Ich denke, es war eine Menge. Mal ehrlich, es gibt einen Costco direkt die Straße runter. Die Amerikaner kaufen in großen Mengen, wie wir wissen“, erklärte Agnifilo gegenüber „The Post“.
Sean „Diddy“ Combs: Anwalt spricht von Einvernehmlichkeit
Außerdem rechtfertige Combs‘ Anwalt die als „Freak offs“ bezeichneten Sex-Orgien seines Mandanten folgendermaßen: „Und Sie wissen, dass dies einvernehmliche Erwachsene sind, die tun, was einvernehmliche Erwachsene tun. Wir können in diesem Land nicht so puritanisch sein und glauben, dass Sex etwas Schlechtes ist, denn dann gäbe es keine Menschen mehr.“
Über die Zusammenarbeit mit seinem Mandaten in diesem Fall spricht er sehr positiv: „Er ist sehr konzentriert, engagiert, hilfsbereit und zuversichtlich. Wir gehen unsere Verteidigung durch, wie wir es jeden Tag tun, und seine Laune ist relativ gut“, erklärte Agnifilo.
Anklagen gegen Combs häufen sich
Die Liste der angeblich von Combs missbrauchten Frauen wird indes immer länger. So reichte nun auch die US-Bürgerin Thalia Graves eine Zivilklage gegen den 54-Jährigen ein. Sie behauptet, dass er und sein damaliger Bodyguard Joseph Sherman sie im Jahr 2001 in Diddys Studio vergewaltigt und von der Tat Videoaufnahmen anfertigt hätten. Später habe der Musiker diese sogar veröffentlicht und als Pornografie verkauft.
Das wird Diddy vorgeworfen
Laut einer bundesweiten Anklage gegen Diddy, die kürzlich veröffentlicht wurde, handelte es sich bei den „Freak offs“ um Sexualakte, die Diddy „arrangierte, leitete, während derer er masturbierte und die oft elektronisch aufgezeichnet wurden“. So heißt es in der Anklage wegen dreifachen Sexhandels. Sean „Diddy“ Combs muss sich mittlerweile wegen Sexualdelikten vor einem Bundesgericht verantworten und sitzt im Gefängnis. Ein Richter hatte seinen Antrag auf eine Kaution in Höhe von 50 Millionen Dollar abgelehnt.
Er wird wegen mutmaßlicher Selbstmordgefahr überwacht, während er im Gefängnis auf seinen Prozess wartet. Die Häuser von Sean „Diddy“ Combs in Los Angeles und Miami waren im März im Rahmen einer möglicherweise laufenden Ermittlung wegen Sexhandels von den US-Behörden untersucht worden. Der Musiker plädiert auf nicht schuldig.
Laut Anklageschrift soll Combs angeblich die Kontrolle über seine Opfer durch „körperliche Gewalt, Versprechen von Karrierechancen, Gewährung und Androhung des Entzugs finanzieller Unterstützung und durch andere Zwangsmittel“ ausgeübt haben, einschließlich der Versorgung mit kontrollierten Substanzen. Zahlreiche Personen haben Diddy sexuelles Fehlverhalten vorgeworfen, darunter auch sein ehemaliger Schützling Cassie Ventura.