Janet Jackson: Rudert sie zu Kamala Harris nun also zurück?

Bruder Randy widerrief ihre Entschuldigung an die Vizepräsidentin als „nicht autorisiert“

Konfusion im Lager vor Janet Jackson. Erst entschuldigt sie sich dafür, dass sie die ethnische Herkunft von Kamala Harris in Frage gestellt hatte – und gibt „Fehlinformationen“ die Schuld. „Sie respektiert Vizepräsidentin Kamala Harris und ihre Leistungen als schwarze und indischstämmige Frau“ hatte „Manager“ Mo Elmasri in ihrem Namen verkündet.

Dann Rolle rückwärts. „Ich wurde von Janet und Randy Jackson gefeuert, nachdem ich versucht hatte, ihr Image vor der Öffentlichkeit und ihren Fans zu verbessern. Das ist etwas, das ich nicht verdient habe“, so Elmasri im Branchenblatt „Variety“. Der Regisseur des Dokfilms „Janet Jackson: Family First“ hatte offenbar aus eigenem Antrieb in den Fall eingegriffen.

Was war passiert?

In einem aktuellen Interview mit dem Londoner Tageszeitung „The Guardian“ hatte Jackson – im Vorfeld ihrer UK- und Europa-Tour – über den Präsidentschaftswahlkampf in den USA gesprochen. Mit ihren Einlassungen zur demokratischen Kandidatin Kamala Harris sorgte sie für Verwunderung und Kritik.

Darauf angesprochen, dass die USA mit Harris möglicherweise eine erste schwarze Präsidentin haben könnten, mutmaßte die Sängerin, dass Harris gar nicht schwarz sei.

Jackson verwendete zwar die Formulierung: „Ich habe gehört, dass …“ Dennoch verbreitete sie die Erzählung der Gegner von Harris. „Wissen Sie, was man sagt? Sie ist keine Schwarze – das habe ich gehört. Dass sie indisch ist“, so Jackson im Gespräch mit dem „Guardian“.

„Ihr Vater ist weiß. Das hat man mir gesagt“

Als ob das ein Malus sei, fügte sie hinzu: „Ihr Vater ist weiß. Das hat man mir gesagt. Ich meine, ich habe schon seit ein paar Tagen keine Nachrichten mehr gesehen. Mir wurde gesagt, dass sie herausgefunden haben, dass ihr Vater weiß ist.“

Der „Guardian“-Reporter stellte klar, dass der Vater der Vizepräsidentin Jamaikaner und die Mutter Inderin ist. Er merkte an, dass die lautesten Stimmen, welche die Identität der demokratischen Kandidatin in Frage stellten, eher Trump-Anhänger und Verschwörungstheoretiker waren.

Der Interviewer fragte sich, ob Jackson in diese Kategorie falle oder ob eher die Algorithmen der sozialen Medien eine Rolle ihrer Ansichten gespielt haben könnten. Er hakte bei Jackson nach, ob sie glaube, dass Amerika bereit für eine PoC-Präsidentin bereit sei.

„Ich weiß es nicht“, so Jackson. „Ehrlich gesagt, möchte ich darauf nicht antworten, weil ich es wirklich nicht weiß, ehrlich gesagt. Ich denke, dass es so oder so zu einem Chaos kommen wird.“

Kommentare beruhen „auf Fehlinformationen“

In der (nun wieder einkassierten) Erklärung von Mo Elmasri heißt es via „Buzzfeed“, dass ihre Kommentare „auf Fehlinformationen beruhen“.

Und weiter: „Sie hat großen Respekt vor der Vizepräsidentin. Janet entschuldigt sich für die entstandene Verwirrung und erkennt an, wie wichtig eine korrekte Darstellung im öffentlichen Diskurs ist. Wir sind dankbar für die Gelegenheit, das anzusprechen und werden uns weiterhin für die Förderung von Gleichheit einsetzen.“

Somit steht eine „echte“ Stellungnahme von Janet Jackson weiterhin aus. Wenn es denn überhaupt eine geben wird …

Jackson hat vor kurzem die US-Konzerte ihrer „Together Again“-Tournee abgeschlossen. Nun spielt sie in zehn weiteren Städten in Großbritannien und Europa. Die erste Show steigt am 25. September in der Accor Arena in Paris.

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