P. Diddys Opfer sollen nach Vergewaltigungen Infusionen bekommen haben
Combs habe Vergewaltigungsorgien im Hotel als „Freak-Offs“ bezeichnet
Immer mehr verstörende Details aus dem Leben von P. Diddy kommen ans Licht. Die Staatsanwaltschaft wirft Sean John Combs, wie der Rapper bürgerlich heißt, Menschenhandel, Erpressung und Verschwörung vor.
Seit Montagabend (16. September 2024) befindet er sich in Lower Manhattan in Untersuchungshaft. Verhaftet hat man Combs in der Lobby des Park Hyatt Hotels in New York.
Sean „P Diddy“ Combs wollte 50 Millionen Dollar Kaution zur Verfügung stellen
Wie ernst der Fall sein könnte, beweist ein Entschluss der Haftrichterin. Sie hat seinen Antrag, Combs auf Kaution bis zum Prozessbeginn freizulassen, abgewiesen. Combs wollte 50 Millionen Dollar zur Verfügung stellen.
„Bild“ will Einblick in die 14-seitige Klageschrift erhalten haben, genau wie in den 16-seitigen Haftbefehl. In den Papieren seien unter anderem folgende Vorwürfe gelistet:
- Combs soll seine weiblichen Opfer gewaltsam und unter Drohungen zu sexuellen Aktivitäten gezwungen haben. Davon gebe es digitale Aufzeichnungen.
- Er habe diese tagelangen Vergewaltigungen im Hotel als „Freak-Offs“ bezeichnet. Die Frauen seien von ihm unter Drogen gesetzt worden, um sie gefügig zu machen.
- Die Frauen hätten Infusionen erhalten, um sich von der körperlichen Anstrengung und dem Drogenkonsum zu erholen. Da sich einige der Opfer in finanzieller Abhängigkeit des Rappers befanden haben sollen, hätten sie sich gefügt.
Im Hintergrund hätten Diddys Mitarbeiter alles für den Rapper in die Wege geleitet. Reisen arrangiert, Hotelzimmer gebucht, Drogen besorgt, Babyöl gekauft, Bettwäsche und Beleuchtung.
Auch hätten sie die Infusionen für die Opfer geplant und danach die Zimmer aufgeräumt. Die Hotelzimmer hätten nach diesen „Freak-Offs“ erhebliche Schäden davongetragen. Insgesamt 46.000 Dollar hätte Combs an Reparaturen zahlen müssen.
Falls eines der Opfer versucht hätte auszuscheren und Anzeige zu erstatten, sollen Assistenten des Rappers versucht haben, Opfer und Zeugen einzuschüchtern.
Diddy habe die Pistole gezückt
Dabei soll auch mit dem Einsatz von Schusswaffen gedroht worden sein, sowohl von den Mitarbeitern, als auch von Diddy selbst. Er habe mehrere Male eine geladene Pistole auf Opfer gerichtet, heißt es. Geschlagen und gewürgt habe er die Opfer dazu.
Im Zuge der Ermittlungen hat die Staatsanwaltschaft 90 Mobiltelefone, Laptops und Cloud-Konten sowie über 30 weitere elektronische Speichergeräte wie Festplatten und Überwachungsvideos beschlagnahmt. Sie stammen alle aus dem Besitz Diddys oder seines Teams.
Vernommen hat man bislang über 50 Zeugen, von denen viele selbst Opfer des sexuellen Missbrauchs waren oder diesen bezeugen können.